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@article{ Scheffer1998,
 title = {Jenseits der Konversation: zur Konzeptualisierung von Asylanhörungen anhand der ethnographischen Analyse ihrer Eröffnung},
 author = {Scheffer, Thomas},
 journal = {Schweizerische Zeitschrift für Soziologie},
 number = {2},
 pages = {291-326},
 volume = {24},
 year = {1998},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-5112},
 abstract = {"Die Konversationsanalyse klammert solche Bedeutungen aus, über die sich die Teilnehmer nicht aktuell verständigen. Diese immanente Analyse von sozialen Situationen als Konversationen führt bezogen auf Asylanhörungen zur Marginalisierung von wesentlichen Praktiken (z.B. der Protokollführung) wie zu praxisfernen Interpretationen (z.B. der Belehrung). Ausgehend von einer empirisch-begründeten Kritik an der Konversationsanalyse (von Gerichtsverhandlungen) wird für die Asylanhörung ein dezentriertes Situationskonzept entwickelt. Die Konversation zwischen den Teilnehmern fungiert hier nicht per se, wie im zentrierten Situationskonzept, als Bezugsrahmen der Äußerungen. Die ethnographische Analyse der Anhörungseröffnung und hier insbesondere die Rolle der Dokumente zeigt: Beiträge werden nicht erst in der Situation hergestellt, sondern als Halbprodukte importiert; Äußerungen werden nicht bloß für Anwesende getätigt, sondern für Abwesende und erwartbare Verwertungen exportiert. In der Asylanhörung werden Verfahrensinstanzen durch rück- und vorgreifende Praktiken einbezogen, wobei daran nicht alle Teilnehmer gleichermaßen partizipieren. Das Verbergen ist sogar für bestimmte Exporte (z.B. das Abhören durch den Konversationsanalytiker oder das Abfragen durch den Entscheider) konstitutiv." (Autorenreferat)"This article tries to develop a different (decentralized) situational concept starting from empirical criticisms towards the conversation analytical interpretation of court hearings. In the import-export-concept, the actual interaction between the participants is not the only frame of reference for the statement made. The question of the points of reference of the different statements becomes one empirical issue. The ethnographic analysis of the opening of asylum-hearings, especially of the role assigned to the input and output of documents, shows that the different contributions are not created in the situation but are imported as half-products; statements are not solely made for the people present but are also exported to absent people as well as for future use. Some organizations take part in the hearings without an equal participation of all people concerned." (author's abstract)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; legal proceedings; social situation; Asylverfahren; Anhörung; Ethnographie; asylum procedure; ethnography; Federal Republic of Germany; Gesprächsführung; moderation of discussion; Gerichtsverfahren; soziale Lage; court hearing}}