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%T In den strukturstarken ländlichen Regionen ist die Welt noch in Ordnung - oder etwa doch nicht? Szenarien langfristiger räumlicher Entwicklung am Beispiel der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens
%A Küpper, Patrick
%J Europa Regional
%N 1
%P 28-35
%V 16.2008
%D 2010
%K sozio-demographischer Wandel
%@ 0943-7142
%~ IfL
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-47987-5
%X In der raumwissenschaftlichen Diskussion über soziodemographische Wandlungsprozesse werden strukturstarke ländliche Räume meist nicht als Problemregionen betrachtet. Für die ländlichen Räume innerhalb des wirtschaftlichen Kernraumes von Europa wird meist demographisches und wirtschaftliches Wachstum in die Zukunft fortgeschrieben. In diesem Beitrag wird diese These hinterfragt. Dazu werden ein Fallstudiendesign und die Szenario-Methode verwendet, um absehbare Entwicklungen und geeignete politische Maßnahmen zu identifizieren.
Am konkreten Fall der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens wird mit einem Trendszenario verdeutlicht, dass voraussichtlich auch in
strukturstarken, ländlichen Regionen langfristig demographische, wirtschaftliche und infrastrukturelle Probleme auftreten werden. Lokal sind Entvölkerung, Alterung, wirtschaftlicher Niedergang und Unterversorgung in der Infrastrukturversorgung zu befürchten. Ein Strategieszenario zeigt, dass adäquates politisches Handeln die spezifische Ausgangssituation in den verschiedenen Teilregionen berücksichtigen sollte.
Differenzierte Strategien für ein strukturstarkes Mittelzentrum, einen suburbanen Raum, einen strukturstarken ländlicher Raum, ein ländlich
peripheres Gebiet mit größeren Dörfern sowie ein ländlich peripheres Gebiet mit disperser Siedlungsstruktur scheinen erforderlich. Entsprechende Handlungsansätze zur Reaktion auf den demographischen und wirtschaftlichen Wandel umfassen beispielsweise eine innovationsorientierte
Regionalpolitik oder die Schaffung seniorenfreundlicher Raumstrukturen. Um negative Effekte der künftigen Entwicklung vermeiden und entstehende Chancen nutzen zu können, müssen die regionalen Akteure jedoch zunächst erkennen, dass die positive Entwicklung der Vergangenheit nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden kann.
%X In scientific debates, rural areas with higher socioeconomic viability are not perceived as trouble areas. A positive demographic and economic
development is predicted for most rural areas within the economic core of Europe. This article tests this assumption using a case study design
and the scenario-method is employed to anticipate future developments and to identify appropriate actions. The concrete case study of the
German speaking Community of Belgium reveals in the trend scenario that even in a viable region demographic, economic and infrastructural
threats emerge in the long run. Locally, there will be serious problems with depopulation, ageing, economic decline and undersupply in public
services. The strategy scenario shows, that adequate strategies should consider the specific situations in the different subregions. Differentiated treatment of a medium-sized centre, a rural area with high socioeconomic viability, a peripheral rural area with larger villages and a peripheral rural area with a dispersive settlement structure is necessary. Approaches to deal with demographic and economic change include innovation
oriented regional policy or creation of senior-friendly spatial structures. However, first and foremost regional stakeholders must become aware
of the problems to be able to mitigate negative effects of future spatial developments and to seize their opportunities.
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info