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%T Verdächtiges Verhalten und automationsunterstützte soziale Kontrolle: "intelligente" Videoüberwachung zur Detektion von Kfz-Delikten
%A Rothmann, Robert
%A Vogtenhuber, Stefan
%J Soziale Probleme
%N 2
%P 271-298
%V 24
%D 2013
%@ 0939-608X
%~ Centaurus-Verlag
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-441287
%X "Der vorliegende Beitrag präsentiert die soziologische Analyse eines automationsunterstützten sog. 'intelligenten' bzw. 'smarten' Videoüberwachungssystems zur Detektion von Kfz-Delikten. Das Überwachungssystem soll verdächtiges Verhalten in Garagen durch softwarebasierte Videoanalyse eigenständig erkennen und weitere Schritte zur Verfolgung der Täter einleiten. Hierzu ist geplant, das System mit diversen Funktionen und Sensoren aus dem Bereich der Gebäudeautomation zu koppeln. Die Analyse des Überwachungssystems zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen technischer Machbarkeit und den tatsächlichen Anforderungen im Alltag. Trotz der hohen jährlichen Deliktfallzahlen im städtischen Bereich, ist die Zahl an Vorfällen in den einzelnen Garagenobjekten verschwindend gering, vor allem in Relation zur Frequenz an Bewegungen und der Heterogenität an Aktivitäten. Zudem gibt es keinen haltbaren Nachweis darüber, wie typische Verhaltensmuster von Tätern tatsächlich aussehen. Dies hat eine hohe Zahl an Fehlalarmen zur Folge, weil auch normale Situationen als verdächtig eingestuft und als sicherheitskritische Momente vom Überwachungssystem produziert werden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe an grund- und datenschutzrechtlichen Problemen. Es besteht die Gefahr diskriminierender automatisierter Einzelentscheidungen mit strafrechtlichen Konsequenzen für die Betroffenen. Der Einsatz eines derart konzipierten "intelligenten" Überwachungssystems scheint auf Basis der vorliegenden Analyse nicht nur ineffektiv, sondern auch unverhältnismäßig." (Autorenreferat)
%X "The paper presents the sociological analysis of an automation-supported so-called 'intelligent' or 'smart' video surveillance system for the detection of car crime. The surveillance system aims to recognize suspicious behaviour in garages by software-based video analysis and to take steps to prosecute the perpetrators. For this purpose, the system is coupled with various functions and sensors of the building automation. The analysis of the surveillance system shows a discrepancy between the technical feasibility and the actual demands of everyday life. Despite the high annual number of car crime in urban areas, the number of incidents in each car park appears negligible, especially in relation to the frequency of situations and the heterogeneity of activities. There is no tenable evidence about what the so-called suspicious behaviour pattern of perpetrators actually looks like, and often ordinary situations could be regarded as suspicious producing security critical moments and leading to a high number of false positives. Moreover, the system faces a series of fundamental rights and data protection issues. There is a risk of automated discrimination with legal consequences for those concerned. The use of 'smart' surveillance systems seems not only ineffective, but also disproportionate." (author's abstract)
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info