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@book{ Pleines2002,
 title = {Der politische Einfluß von Wirtschaftseliten in Rußland: die Öl- und Gasindustrie in der Ära Jelzin},
 author = {Pleines, Heiko},
 year = {2002},
 series = {Arbeitspapiere und Materialien / Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen},
 pages = {40},
 volume = {41},
 address = {Bremen},
 publisher = {Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen},
 issn = {1616-7384},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-437330},
 abstract = {"In der Diskussion um die Reform der osteuropäischen Volkswirtschaften nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Planwirtschaft stand ursprünglich die Frage im Vordergrund, wie sich der Staat am besten aus seiner intervenierenden Rolle zurückziehen könne, um marktwirtschaftliche Prozesse zur Wirkung kommen zu lassen. Strategien zur Privatisierung und Liberalisierung (in Verbindung mit monetärer Stabilisierung) wurden deshalb zu den zentralen Themen der Debatte. Während diese Strategien vor allem in mittelosteuropäischen Staaten zu der erwarteten positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung führten, zeichnete sich in vielen anderen postsozialistischen Volkswirtschaften, darunter auch Russland, Mitte der 1990er Jahre eine länger anhaltende Wirtschaftskrise ab. In den Vordergrund trat damit die Suche nach den Faktoren, die eine wirtschaftliche Erholung verhinderten. Häufig verwiesen wurde dabei auf den starken Einfluss von Wirtschaftseliten. In den Staaten, in denen die post-sozialistische Wirtschaftskrise am ausgeprägtesten und dauerhaftesten sei, darunter Russland als prominentestes Beispiel, hätten Wirtschaftseliten den wirtschaftspolitischen Kurs in ihrem eigenen Interesse bestimmt und sich selber auf Kosten der Gesamtwirtschaft bereichert. Um wirtschaftliches Wachstum zu erreichen, müsse daher der politische Einfluss der Wirtschaftseliten entscheidend geschwächt werden. In einer ersten Phase der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Einfluss von Wirtschaftseliten auf die Politik im Russland der Jelzin-Ära wurde etwa 1994-96 die klassische politikwissenschaftliche Theorie der Formierung und Funktion von Interessenverbänden angewandt. Dabei entstanden eine Reihe von Studien zur Entwicklung von Unternehmerverbänden in Russland. Es stellte sich jedoch spätestens 1995/96 heraus, dass die Unternehmerverbände die Interessen ihrer Mitglieder nur begrenzt repräsentierten und keinen nennenswerten politischen Einfluss erringen konnten. In der Forschung kam es deshalb zu einem Paradigmenwechsel. Anstelle von Interessenverbänden wurden jetzt Eliten, häufig in Gestalt individueller Akteure, analysiert. Besondere Aufmerksamkeit erhielten dabei die Geschäftsbanken und aus ihnen hervorgegangene Holdinggesellschaften, sogenannte inoffizielle Finanz-Industrielle Gruppen. Vor allem den Leitern dieser Holdinggesellschaften wurde unter dem Sammelbegriff der Oligarchen weitreichender politischer Einfluss im Russland der Jelzin-Ära unterstellt. Weniger Aufmerksamkeit in den Analysen wurde dem Rohstoffsektor zuteil. Insbesondere die Öl- und Gasindustrie konnte jedoch ebenfalls erheblichen Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse gewinnen. Ihre Rolle soll im folgenden untersucht werden. Dabei wird für die beiden Branchen jeweils ein Überblick über die wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung gegeben, bevor die relevanten Akteure auf seiten der Branche und des Staates portraitiert werden. Abschließend wird dann die Interaktion zwischen diesen Akteuren analysiert." (Textauszug)},
 keywords = {politischer Einfluss; political influence; Wirtschaftselite; economic elite; Russland; Russia; Energiewirtschaft; energy industry; Interessenpolitik; pressure-group politics; Oligarchie; oligarchy; UdSSR-Nachfolgestaat; USSR successor state; postsozialistisches Land; post-socialist country}}