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%T Rußland und die GUS: auf der Suche nach einem neuen Modell wirtschaftlicher Zusammenarbeit
%A Grinberg, Ruslan
%A Kosikova, Lidija
%P 41
%V 50-1997
%D 1997
%K Russische Föderation
%= 2009-01-21T13:38:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-43272
%X 'Im Dezember 1996 beging die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) den fünften Jahrestag ihrer Gründung. In dem zurückliegenden Zeitraum haben im System der wirtschaftlichen Verbindungen Rußlands mit den übrigen ehemaligen Unionsrepubliken der UdSSR sowie aller GUS-Länder mit der übrigen Welt tiefgreifende Veränderungen stattgefunden. Zum ersten haben die gegenseitigen Beziehungen rasch und unumkehrbar den Charakter binnenwirtschaftlicher Verbindungen im Rahmen eines einheitlichen, unter den Bedingungen einer zentralisierten Planwirtschaft entstandenen Wirtschaftskomplexes verloren. Seit dem endgültigen Zerfall der 'Rubelzone' im Jahre 1993 gründen alle GUS-Länder ihre wechselseitigen Beziehungen auf die Prinzipien zwischenstaatlicher Wirtschaftsbeziehungen und orientieren sich an den Bedingungen des Welthandels. Zum zweiten basieren heute die Wirtschaftsverbindungen zwischen den Ländern auf den Prinzipien der Achtung der Souveränität und der nationalstaatlichen Interessen der GUS-Länder, unabhängig von deren wirtschaftlichem Potential. Jeder, auch der kleinste der GUS-Staaten geht, wenn er im postsowjetischen Raum tätig ist, von seinen eigenen Vorstellungen von wirtschaftlicher Zweckmäßigkeit aus, und das gilt auch für die bilateralen Beziehungen zu Rußland. Zum dritten hat die gesamte Region der ehemaligen UdSSR - Rußland und seine Partner in der GUS, dazu die baltischen Staaten - aufgehört, eine autarke, für die Weltgemeinschaft unzugängliche Handelszone zu sein. Dieses riesige Territorium, das bis vor kurzem als 'Reservezone des Weltmarkts' bezeichnet wurde, ist durch die in Gang gesetzten politischen und wirtschaftlichen Reformen auf einmal stark in die weltwirtschaftlichen Prozesse einbezogen worden. Der GUS-Markt wird gegenwärtig zum Ort des Konkurrenzkampfes internationaler Monopole und transnationaler Korporationen, hier stoßen die Interessen der internationalen und der russischen Geschäftswelt aufeinander. Die 'Öffnung' der Märkte der GUS-Länder fand buchstäblich in Form eines Schocks statt, was auf alle Seiten ihrer binnen- und außenwirtschaftlichen Entwicklung starke Auswirkungen hat. Zum vierten findet vor dem Hintergrund seiner Öffnung eine weitere innere Strukturierung des regionalen GUS-Marktes statt, und es zeichnen sich Tendenzen einer subregionalen Integration und der Bildung wirtschaftlicher Gruppierungen einzelner Länder ab, und zwar sowohl mit als auch ohne Beteiligung Rußlands. Alle diese neuen Tendenzen machen es erforderlich, sie zu analysieren und zu verallgemeinern, zumal die Bewertungen der verschiedenen Experten, vor allem in Fragen der wirtschaftlichen Integration der Länder der Region, erheblich auseinandergehen. Die Verfasser dieses Berichts haben sich das Ziel gesetzt, den gegenwärtigen Zustand der Wirtschaftsverbindungen zwischen Rußland und den GUS-Staaten sowie die nach dem Auseinanderbrechen der UdSSR eingetretenen hauptsächlichen Veränderungen (Zeitraum 1992-1996) zu beschreiben. Des weiteren wollen sie die wichtigsten Desintegrations- und Integrationstendenzen aufzeigen, die realen Prozesse des wirtschaftlichen Zusammenwirkens mit den bestehenden Idealmodellen und den von den politischen Eliten ins Gespräch gebrachten Konzeptionen multilateraler Integration vergleichen sowie mögliche Szenarien der Entwicklung der Beziehungen Rußlands zu den übrigen Staaten der GUS in der nächsten Zeit beschreiben. Dabei haben sie sowohl Ansätze zu einer Integration 'von unten' als auch den politischen Druck 'von oben' im Blick.' (Autorenreferat)
%X 'In December 1996 the Commonwealth of Independent States (CIS) celebrated the fifth anniversary of its foundation. During those five years both Russia s economic relationship with the other former Soviet republics and the CIS states' economic ties with the rest of the world underwent a number of fundamental changes. Firstly, ties within the CIS, which had evolved under a uniform, centrally planned economic system, quickly and irreversibly lost the character of internal economic relationships that they had previously had. Since the final collapse of the 'ruble zone' in 1993 economic relations between all the CIS states have acquired the status of relations between foreign states and are conducted in accordance with the principles of world trade. Secondly, economic relations between the CIS states are today based on the principle of respect for one another's sovereignty and national interests irrespective of their economic potential. When operating in the post-Soviet area, all of the CIS states, even the very smallest, adhere to their own ideas of economic expediency - and this applies even to economic relations with Russia. Thirdly, the former Soviet region - i.e., Russia and its partners in the CIS and the Baltic States - has ceased to be an economically self-sufficient trading zone inaccessible to the international community. Regarded until recently as an 'untapped zone for the world market', this huge territory has in the wake of ongoing political and economic reforms suddenly become closely involved in global economic processes. The CIS market is now becoming the scene of fierce competition among international monopolies and multi-national corporations, and it is here that the interests of international and Russian business confront each other headlong. The opening of the CIS markets happened very abruptly, with hefty repercussions for the CIS states' internal and external economic development. Fourthly, the opening up of the CIS market has given rise to a process of differentiation in what was previously a homogeneous economic structure, with the result that various subregions and smaller economic groupings have emerged, some involving Russia, others not. All of these tendencies need to be analysed and patterns identified, for the opinions of experts, particularly regarding the economic integration of the region, diverge considerably. The authors of the present report aim to describe the current state of economic ties between Russia and the CIS states and the main changes that have taken place since the break-up of the USSR (i.e., the period from 1992 through 1996). They also set out to show the main disintegrative and integrative tendencies, to compare the process of economic co-operation in practice with the ideal models used and with the concepts for multilateral co-operation discussed among political elites as well as to outline various scenarios for how relations between Russia and the other CIS states might look in the near future. In so doing they consider both attempts to bring about integration 'from below' and political pressure exerted 'from above'.' (author's abstract)
%C DEU
%C Köln
%G de
%9 research report
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info