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@book{ Kaiser2000,
 title = {Formen der Transvergesellschaftung als gegenläufige Prozesse zur Nationsbildung in Usbekistan},
 author = {Kaiser, Markus},
 year = {2000},
 series = {Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie},
 pages = {31},
 volume = {334},
 address = {Bielefeld},
 publisher = {Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie},
 issn = {0936-3408},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-422297},
 abstract = {Der vorliegende Beitrag untersucht den Prozess der Bildung von Translokalitäten in Usbekistan. Zentral- und Kleinasien sind Regionen, die durch eine heterogene Bevölkerungsstruktur, segmentäre Sozialorganisation und somit durch eine parallele Existenz von diversen Identitätsebenen gekennzeichnet sind. Die Zentralasiaten identifizieren sich gleichzeitig in unterschiedlichen Kontexten als Stammesmitglied oder Angehöriger einer ethnoregionalen Gruppe. Kulturelle Verschiedenheit wird jedoch mittels gemeinsamer Handelsinteressen überwunden. Nationale Grenzen und Ökonomien sind eine Ressource für den grenzüberschreitenden Handel und Reiseverkehr. Die Untersuchung ergibt, dass auf diese Weise die nationale Vielfalt zu einer verstärkten Integration führt und sich transnationale Identitäten bezogen auf Handel oder Familiennetzwerke innerhalb der benachbarten Länder entwickeln. Dadurch wird ein sozialer Raum geschaffen, der wiederum die Möglichkeit eröffnet, aus Geschäftsgründen länger an fremden Orten zu verweilen, wodurch sich eine weitere Verfestigung der entstehenden Translokalitäten mit ihren wirtschaftlichen Planungen und Absichten ergibt. Die dargestellten usbekisch-türkischen und islamischen Translokalitäten machen deutlich, dass ökonomisch motiviertes Handeln, moderne Kommunikationstechnologien, Mobilität und andere Beziehungen von Dauer sind und somit eine gemeinsame Welt jenseits von Grenzen und Verschiedenheit, eben Translokalitäten, geschaffen werden. Wichtig an diesen Beiträgen ist, dass die Diskussion um Vergesellschaftung aus ihrem engen nationalstaatlichen Kontext herausgehoben wird und in Bezug zu globalen, übernationalen und translokalen Vernetzungen gestellt wird. Dabei wird die Emergenz einer transnationalen bzw. globalen Vergesellschaft konstatiert, in der plurale soziale Aushandlungsprozesse auf globaler bzw. translokaler Ebene ausgetragen werden. Der Beitrag teilt insofern die grundlegende Einsicht, die sich im Kontext der Diskussionen um Globalisierung in den Sozialwissenschaften in den letzten Jahren herauskristallisiert hat, dass die Vorstellung des Zusammenfallens von Nationalstaat, Nationalökonomie und nationaler Gesellschaft einer Revision bedarf. Dabei wird die Ortsbedingung von Gemeinschaft aufgehoben, und es werden soziale Lebens- und Handlungszusammenhänge, neue soziale Landschaften  entworfen, die über die nationalstaatliche Eingebundenheit hinausgehen. Es stellt sich die Frage, welche Rolle diese neuen sozialen Konfigurationen und Strukturierungen von Gesellschaften für Rekonstituierungsprozesse von Nationalstaaten nicht nur im Vergesellschaftungsraum der ehemaligen Sowjetunion spielen. Der Beitrag schlägt daher vor, die nationalstaatliche Perspektive von Gesellschaftsformation zumindest um eine translokale bzw. transnationale Komponente zu erweitern, wenn nicht gar erstere fallen zu lassen.},
 keywords = {Usbekistan; Uzbekistan; Zentralasien; Central Asia; Staatenbildung; state formation; Migration; migration; nationale Identität; national identity; nationale Integration; national integration; multikulturelle Gesellschaft; multicultural society; ethnische Beziehungen; ethnic relations; Entwicklungsland; developing country; UdSSR-Nachfolgestaat; USSR successor state; postsozialistisches Land; post-socialist country}}