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%T Die militärpolitische Entwicklung in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (Teil I)
%A Tiller, Heinrich
%P 35
%V 24-1995
%D 1995
%K Nachfolgestaaten der Sowjetunion
%= 2009-01-21T13:32:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-41835
%X 'Der nach dem Putschversuch vom August 1991 unaufhaltsame Zerfall der Sowjetunion traf die politische und militärische Führung der Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (NFSU) politisch, institutionell und psychologisch weitgehend unvorbereitet. Gerade im militärischen Bereich hatten viele erhebliche Schwierigkeiten, die neuen Realitäten zu begreifen und die aus der Neuausrichtung der Staatspolitik erwachsenden Anforderungen zu bewältigen. Der eingeschlagene Weg zur Etablierung nationaler Streitkräfte und militärpolitischen Selbstfindung der NFSU ist noch keineswegs abgeschlossen. Er ist vielmehr von einem ständigen Ringen mit den problematischen militärpolitischen Erblasten auf der einen und den oftmals nicht klar definierten und vielmals sehr unterschiedlich interpretierten Anforderungen der Zukunft auf der anderen Seite gekennzeichnet. Dabei kommt gerade den militärischen Fragen und Kräften angesichts der zahlreichen Krisen und innenpolitischen Instabilitäten auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR erhebliche Bedeutung für die zukünftige Entwicklung und den Erfolg der Transformationsprozesse in dieser Region zu. Die militärpolitischen Entwicklungen in den NFSU seit der Erlangung staatlicher Unabhängigkeit stellen sich keineswegs als einheitlicher oder zumindest in eine einheitliche Richtung verlaufender Prozeß dar. Zielrichtung, Intensität und Motivation der Aktivitäten sind nicht nur im Vergleich der Staaten untereinander sehr unterschiedlich, sie haben auch innerhalb der einzelnen Länder teilweise durchaus gravierende Wandlungen erfahren. Vor diesem Hintergrund will die folgende Analyse einen Blick auf den Stand der militärpolitischen Entwicklungen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion gut drei Jahre nach deren Zerfall werfen. Ziel soll es dabei nicht sein, alle Aktivitäten in den einzelnen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion detailliert nachzuzeichnen. Die Analyse wird sich vielmehr auf relevante nationale und regionale Entwicklungen beschränken. Sie will wesentliche Aspekte der Prozesse nachzeichnen, militärpolitische Planungen und deren Bestimmungsgrößen verdeutlichen sowie Probleme bei der Umsetzung dieser aufzeigen. Dabei stehen im ersten Teil die nationalen Planungen und Entwicklungen in den nichtrussischen Nachfolgestaaten im Mittelpunkt. Der zweite Teil richtet darauf aufbauend sein Augenmerk vorrangig auf die Militärpolitik Rußlands und deren Auswirkungen auf die anderen NFSU. Kernfragen sind, inwieweit die militärpolitischen Entwicklungen in den NFSU Kontinuität erkennen lassen und auf Desintegration, Reintegration oder eine neue Form der Integration ausgerichtet sind. Angesichts der Tatsache, daß einige Beobachter bereits eine Reintegration der ehemaligen Sowjetunion am Horizont heraufziehen sehen, andere es hingegen für verfrüht halten, '... in Moskau die Hauptstadt eines neuen Imperiums zu sehen', kommt der Frage möglicher militärpolitischer Zukunftsperspektiven für diese Region zentrale Bedeutung zu.' (Autorenreferat)
%X 'The unstoppable desintegration of the Soviet Union following the unsuccessful coup of August 1991 took the political and military leaderships of the successor states to the former Soviet Union (SSSU) largely by surprise - politically, institutionally and psychologically. Especially in the military field, many found it very difficult to comprehend the new realities and to meet the challenges deriving from the reorientation of state politics. The SSSU may have embarked upon a path towards establishing national armed forces and defining a new identity in terms of military policy, but they are still far from reaching their destination. Instead, the road is potholed with constant struggles to come to terms with problem-ridden inherited military/political burdens on the one hand and the often ill-defined and variously interpreted needs of the future on the other. But in the light of the numerous crises and domestic instabilities on the territory of the former USSR, military issues and the armed forces are of special importance to the future course of development and to the success of the transformation processes taking place in this region. Military-policy developments in the SSSU since these states achieved formal independence by no means represent a uniform process nor even one progressing roughly in the same direction. The orientations and the intensities of and the motivations behind military-policy activities not only differ widely in a comparison between the various states, they have also undergone major metamorphoses even within some of these countries. Against this background, the present analysis takes a look at the status of development of military policy on the territory of the former Soviet Union a good three years after the latter's disintegration. The aim is not to retrace in detail all the activities that have taken place in all the successor states to the former Soviet Union, but rather to concentrate on relevant national and regional evolutions. The analysis attempts to identify the essential aspects of these evolutionary processes, to elucidate military planning and the parameters that have a major influence on it, and to point out problems encountered in the implementation of that planning. In the first part of the study, the focus is on national plans and evolutions in the non-Russian successor states. The second part builds upon the first part and focusses primarily on Russia's military policy and on its repercussions on the other SSSU. The theme issues of the study are to what extent the evolution of military policy in the various SSSU shows signs of continuity and to what extent it is geared towards desintegration, re-integration, or a new form of integration on the territory of the former Soviet Union. In the light of the fact that some observers have already detected signs of a re-integration of the former Soviet Union looming on the horizon, while others consider it too early '... to see Moscow as the capital of a new Empire', the question as to possible future prospects for military policy in this region takes on cardinal importance.' (author's abstract)
%C DEU
%C Köln
%G de
%9 research report
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info