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%T Die Kunst der Kunstbetrachtung: Aspekte einer Pragmatischen Aesthetik in Kunstaustellungen
%A vom Lehn, Dirk
%J Soziale Welt
%N 1
%P 83-99
%V 57
%D 2006
%K Videoanalyse; Betrachter
%~ King's College London
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-406467
%X The paper uses video-recordings and field observation to explore how people view artworks in ordinary situations in museums and galleries. It considers the interactional work that people undertake who have come to the museum on their own or with companions. The analysis reveals that social interaction critically influences how people view and make sense of artwork. How someone looks at and sees a piece of art, what particular aspects and features he looks at and how he understands them is not determined by the structure of the piece but arises in and through social interaction between all those in perceptual range of the object. People configure ‚view spaces’ at artworks and constitute the aspects of the pieces that they look at through verbal, bodily and material actions as well as gestures. While interacting at the artwork visitors remain sensible to the presence and actions of others. They coordinate their dwell-time at exhibits and their pace through the galleries with others; and they design their actions at exhibits to provide each other with ways of seeing the artwork. Thus, an interaction order emerges that we characterise as „pragmatic aesthetics“ (Knoblauch 1998). The artful coordination of visitors’ actions facilitates the undisturbed viewing and appreciation of artwork, also when an ehxibition is very busy.
%X Der Artikel untersucht auf Basis von Videoaufnahmen und Feldbeobachtungen, wie Besucher Kunstwerke in gewöhnlichen und alltäglichen Museen betrachten. Er betrachtet die Interaktionsarbeit von Besuchern, die sich Ausstellungsstücke ansehen, während sie mit Begleitern oder anderen Besuchern im Museum interagieren. Die Analyse betrachtet soziale Interaktion als wesentlichen Einfluss für die Betrachtung und Wahrnehmung von Kunstwerken. Wie ein Kunstwerk gesehen wird, auf welche Aspekte Betrachter fokussieren und wie sie sie verstehen, ist nicht durch die Struktur des Werkes determiniert, sondern Ergebnis der sozialen Interaktion zwischen all denjenigen die sich in der unmittelbaren Umgebung des Objektes aufhalten. Besucher konfigurieren Betrachtungsräume vor den Kunstwerken und konstituieren die Aspekte der Werke, die sie betrachten, durch verbale Äußerungen, körperliche Handlungen und Gesten. Dabei bleiben sie sensibel für die Anwesenheit und Handlungen anderer Besucher. Sie passen ihre Verweildauer vor Exponaten und ihre Gehgeschwindigkeit durch die Ausstellung aneinander an und gestalten ihre Handlungen an den Kunstwerken so, dass eine Interaktionsordnung sichtbar wird, die als 'pragmatische Ästhetik' (Knoblauch 1998) bezeichnet werden kann. Die 'kunstvolle' Koordination der Handlungen vor den Kunstwerken ermöglicht den Vollzug einer relativ ungestörten Betrachtung der Objekte, auch wenn sich viele Besucher gleichzeitig im Museum aufhalten.
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info