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%T Protest statt Begeisterung: Brasilien vor der Weltmeisterschaft
%A Stolte, Christina
%P 8
%V 4
%D 2014
%@ 1862-3573
%~ GIGA
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-386380
%X Die ganze Welt wird zwischen dem 12. Juni und 13. Juli 2014 mit Spannung die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien verfolgen. Als das Land im Jahr 2007 den Zuschlag für die Austragung erhielt, war die Freude groß. Mittlerweile hat sich die Stimmung gewandelt: Heute stehen sehr viele Brasilianer der Austragung der Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land kritisch gegenüber. Die Fußball-WM wird - wie die Austragung des Confederations Cup 2013 - wahrscheinlich von sozialen Protesten begleitet sein. Die hohen Ausgaben für die WM sind aber nur ein Anlass für die Demonstrationen. Die eigentliche Triebfeder der Proteste, die von Studierenden aus der traditionellen Mittelklasse getragen werden, liegt im rapiden sozialen Wandel der letzten Dekade und im Aufstieg einer neuen Mittelschicht. Seit den Massendemonstrationen vom Sommer 2013 haben sich die Proteste radikalisiert. Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der brasilianischen Polizei häufen sich. Gleichzeitig wurden die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gedämpft: Die Wachstumsraten sind deutlich gesunken, ein Großteil der Bevölkerung leidet unter der steigenden Inflation. Trotzdem stehen die Chancen der amtierenden Präsidentin Dilma Rousseff auf Wiederwahl im kommenden Herbst gut, denn die Protestbewegung ist nicht parteipolitisch organisiert und die Regierung verfügt in den ärmeren Bevölkerungsschichten nach wie vor über breite Zustimmung.
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%9 Arbeitspapier
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