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@book{ Koepf2012,
 title = {Die schwierige Rückkehr zu privilegierten Beziehungen: Frankreichs Libyen-Politik nach dem Sturz Khadafis},
 author = {Koepf, Tobias},
 year = {2012},
 series = {DGAP-Analyse},
 pages = {11},
 volume = {7},
 address = {Berlin},
 publisher = {Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.},
 issn = {1611-7034},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-361499},
 abstract = {"Frankreich gehörte als treibende Kraft der NATO-Intervention »Unified Protector« zu den engagiertesten externen Unterstützern des Kampfes der libyschen Bevölkerung gegen Staatschef Muammer el-Khadafi. Auch nach dem Tod Khadafis übernahm Frankreich eine Führungsrolle bei der externen Unterstützung des libyschen Transitionsprozesses, dessen vorläufiger Höhepunkt die jetzt für den 7. Juli 2012 geplanten Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung sein sollen.
Ziel dieser Politik war einerseits, das durch die Teilnahme an der militärischen Intervention gewonnene internationale Prestige aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus erhoffte sich Paris von einer privilegierten Partnerschaft mit dem nordafrikanischen Land allerdings auch eine bevorzugte Behandlung bei der Vergabe neuer Wirtschaftsverträge. Damit versuchte der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy an seinen Annäherungskurs gegenüber Libyen anzuknüpfen, den er bereits kurz nach seinem Amtsantritt 2007, damals noch mit Khadafi als Partner, eingeschlagen hatte.
Die jüngsten Entwicklungen haben Frankreichs Ambitionen, möglichst schnell wieder zu einem privilegierten Partner eines »neuen« Libyen zu werden, allerdings deutlich gedämpft. Der libyschen Übergangsregierung, dem Nationalen Übergangsrat, ist es bis dato nicht gelungen, ihren Einfluss in alle Landesteile auszuweiten, und in vielen Regionen haben sich lokale Machtzentren gebildet, die über große Autonomie verfügen.
Die unentschiedene Machtfrage erschwert die Durchführung von Unterstützungsmaßnahmen in den beiden von Paris als am wichtigsten erachteten Politikfeldern: der Reform des libyschen Sicherheitssektors und dem wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes. So ist es Paris bislang weder gelungen, einen Beitrag zur Aufstellung einer einheitlichen Armee und Polizeitruppe zu leisten noch die Wirtschaft des Landes entscheidend anzukurbeln und die Position französischer Unternehmen unter den ausländischen Investoren zu verbessern.
In Frankreich warten daher alle Vertreter von Politik und Wirtschaft mit Spannung auf die für den Juli 2012 vorgesehenen libyschen Wahlen und die Bestimmung einer neuen, demokratisch legitimierten Übergangsregierung, um dem Vorhaben, wieder ein enger Partner Libyens zu werden, neues Leben einzuhauchen. Dabei ist davon auszugehen, dass der neue französische Präsident François Hollande weitgehend an diesem Ziel festhalten wird." [Autorenreferat]"As a motor of the UN-intervention “Unified protector,” France represented
itself as one of the most devoted external supporters of the Libyan people’s
fight against Muammer al-Khadafi. Even after Khadafi’s death France has taken
the leadership in the Libyan transition process, the highlight of which will be the
planned election of a constituent assembly on July 7, 2012.
On the one hand, the objective of this policy was to maintain the international
prestige that France has gained through its military intervention. On the other
hand, from the “special partnership” with the North African country Paris hoped
for a preferential treatment concerning new economic agreements. Thus, the then
French President, Nicolas Sarkozy, has followed up on his course of rapprochement
with Libya, which he adopted shortly after he took office in 2007, at that
time, however, with Khadafi being the partner.
However, recent developments have dampened France’s ambitions to quickly
become a privileged partner of a “new” Libya. The Libyan transitional government,
that is to say the Transitional National Council, so far has not managed to
assert its influence in all parts of the country: in quite a few regions local centers
of power have emerged, enjoying a high degree of autonomy.
The question who will hold the power impedes the implementation of support
measures, specifically in two areas considered as being the most important by Paris:
the reform of the security sector and the economic reconstruction of the country.
Thus, Paris has not managed to help Libya create a regular army or police, to
help foster its economy or to better position French companies among foreign
investors.
In France, therefore, representatives from the worlds of politics and business are
eagerly waiting for the outcome of the Libyan elections now planned for July 2012
and the constitution of a new legitimized transitional government in order to
revive its willingness of becoming a close partner to Libya. The new French president,
François Holland, will likely stick to this objective." [author's abstract]},
 keywords = {Frankreich; France; Libyen; Libya; internationale Beziehungen; international relations; bilaterale Beziehungen; bilateral relations; politische Beziehungen; political relations; Diplomatie; diplomacy; NATO; NATO; militärische Intervention; military intervention; Sicherheit; security}}