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%T Die "Bolivarische Revolution" nach Hugo Chávez
%A Landivar, Ana Soliz
%A Scholvin, Sören
%P 8
%V 3
%D 2013
%@ 1862-3573
%~ GIGA
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-338373
%X Bei den Präsidentschaftswahlen in Venezuela am 14. April 2013 gilt der Kandidat des
chavistischen Lagers, Nicolás Maduro, als Favorit. Nach jüngsten Prognosen wird er
mit 49 Prozent deutlich vor Oppositionschef Henrique Capriles liegen, der mit erwarteten
35 Prozent sein gutes Ergebnis von 2012 voraussichtlich nicht wiederholen wird.
Obwohl der „Bolivarischen Revolution“ durch den Tod von Hugo Chávez ihre charismatische
Führungspersönlichkeit abhandengekommen ist, wird sie sowohl in Venezuela
als auch – mit Einschränkungen – auf regionaler Ebene fortbestehen. Doch Chávez‘
Nachfolger steht vor beträchtlichen Herausforderungen:
   Innerhalb Venezuelas ist das bolivarische Projekt gefestigt, weil es über die Erdölrente
beeindruckende Sozialprogramme finanziert. Außerdem hat es Möglichkeiten
direkter demokratischer Beteiligung geschaffen, die von seinen Anhängern kontrolliert
werden. Auch die Armeeführung ist mit loyalen Generälen besetzt.
   Außenpolitisch dürfte Venezuela dagegen in Zukunft weniger Einfluss ausüben.
Zwar hinterlässt Chávez mit der Bolivarischen Allianz für die Völker unseres Amerika
(ALBA) und Petrocaribe auf regionaler Ebene ein bleibendes Erbe, seinem designierten
Nachfolger Maduro fehlt es jedoch an Charisma. Zudem muss er zunächst
innenpolitische Probleme lösen. Dies dürfte Brasiliens Rolle als regionale Führungsmacht
mit moderaten und pragmatischen Vorstellungen stärken.
   Die hohen Kosten der Sozialprogramme stellen Venezuela vor große wirtschaftliche
Probleme: Die Inflation liegt bei 22 Prozent. Der venezolanische Energiesektor benötigt
Investitionen in Milliardenhöhe. Maduro muss außerdem verschiedene Fraktionen
des chavistischen Lagers zusammenhalten.
   Neben den Wirtschaftsproblemen stellt die öffentliche Sicherheit die zweite große
Herausforderung für Venezuela dar. Hier zeigt sich symptomatisch, dass Maduro
zwischen Pragmatismus und revolutionären Idealen wird lavieren müssen.
%C DEU
%C Hamburg
%G de
%9 Arbeitspapier
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info