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@article{ Hoerder2012,
 title = {Allmähliche Transformation oder plötzlicher Wandel: historische Betrachtungen zu Massenmigrationen und Menschenleben},
 author = {Hoerder, Dirk},
 journal = {Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft},
 number = {1-2},
 pages = {229-246},
 volume = {37},
 year = {2012},
 issn = {1869-8999},
 doi = {https://doi.org/10.4232/10.CPoS-2011-07de},
 abstract = {Sowohl die Migration als auch die Einstellungen dazu sind historisch tief verwurzelt. Wenn die aktuellen Wanderungsbewegungen und die von Derivatehändlern im Herbst 2008 verursachte Wirtschaftskrise als "neu und historisch beispiellos" bezeichnet werden, wird über die Auswirkungen von Mustern der Vergangenheit auf die Gegenwart hinweggesehen und somit verhindert, dass Erkenntnisse über Kontinuitäten und Vergleiche gewonnen werden. Nicht die Migranten werden "entwurzelt", wie bisweilen behauptet wird, sondern dem historischen Gedächtnis werden gezielt seine Wurzeln entzogen. Der vorliegende Beitrag geht zunächst auf die verschiedenen Probleme der heutigen Migrationsdebatten und die Historisierung der Perspektiven ein. Die einwandererfeindlichen Zuschreibungen, Stigmata und Ideologien werden kritisiert. Sodann werden die Daten präsentiert und die geographischen Dimensionen der Migrantenwege im Kontext der translokalen, transregionalen, transnationalen und globalen Vernetzung besprochen. Ein integrativer Ansatz im Sinne transkultureller Gesellschaftswissenschaften wird vorgeschlagen. Schließlich geht der Beitrag auf das Handeln (agency) von Migranten ein, wobei die "Viktimisierungs"-Ansätze kritisiert werden und argumentiert wird, dass Andersartigkeit eine Ressource ist, aber auch eine Angriffsfläche für Ausbeutung bietet. Geldüberweisungen werden als Beispiel für die Schnittpunkte zwischen dem Handeln von Migranten und staatlichen Bedürfnissen angeführt. In der Schlussfolgerung wird die Gegenwart kurz in den Kontext der globalen Ungleichheiten, des wirtschaftlichen Aspekts und der Einwandererfeindlichkeit sowie des ideologischen national-essentialistischen Aspekts gesetzt.Both migrations and attitudes towards them have deep historical roots. To pronounce the present migration and the economic crisis triggered by derivative bankers in the fall of 2008 as “new without historical precedent” overlooks the impact of patterns of the past on the present and prevents an understanding being reached of continuities and comparisons. It is not migrants who are “uprooted”, as some would have it, but historical memory is deliberately being uprooted. This essay starts by addressing the multiple problems of present-day debates about migration and historicising the perspectives. It critiques the anti-immigrant ascriptions, labels and ideologies. It goes on to present the data and discuss the geographies of migrant trajectories in the context of translocal, transregional, transnational and global connectivity. An integrative Transcultural Societal Studies approach will be proposed. The essay will then deal with migrant agency, that is the actions of migrants, criticising “victimization” approaches and argue that Otherness is a resource as well as a framework for exploitation. Remittances will serve as an example of the intersection between migrant agency and states’ needs. The conclusion will briefly place the present in the context of global inequalities, of the economic aspect and of anti-immigrantism, as well as the ideological national-essentialist aspect.},
 keywords = {xenophobia; Ausländerfeindlichkeit; stigmatization; migration; Stigmatisierung; Auswanderung; emigration; Migration; Einwanderung; immigration; Diskurs; discourse}}