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%T Foreign trade patterns, technical change, cost and productivity in the West European iron industries, 1820-1870
%A Fremdling, Rainer
%E Fremdling, Rainer
%E O'Brien, Patrick K.
%P 152-174
%V 15
%D 1983
%I Klett-Cotta
%@ 0173-2153
%@ 3-608-91116-2
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-329416
%X "Dieser Aufsatz ist Teil eines umfassenderen Projektes, in dem die Diffusion des Koksschmelzens und des Puddelverfahrens in Belgien, Frankreich und Deutschland von den 1820er Jahren bis in die 1860er Jahre untersucht wird. Großbritannien als wirtschaftlich führendes Land in der Eisenindustrie ist darin vorrangig in seiner Modellfunktion sowie als Exporteur primärer Eisenprodukte (Roh- und Stabeisen) einbezogen. Wesentliches Anliegen der Arbeit ist, den Diffusionsprozeß aus ökonomischen Erwägungen zu erklären. Damit soll der gängige Fehler vermieden werden, technische Fortschritte verkürzt mit wirtschaftlichen gleichzusetzen. Traditionelle Verfahren oder teilweise modernisierte Techniken waren nämlich lange Zeit den jeweils 'modernsten' Techniken unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten (d. h. hinsichtlich der Produktionskosten) durchaus ebenbürtig. Aus der umfangreicheren Themenstellung werden hier zwei Teilbereiche herausgegriffen, und zwar: 1. Strukturwandlungen des Außenhandels, 2. Produktivitätsentwicklungen im Vergleich von Regionen bzw. Ländern. Die Strukturwandlungen des Außenhandels (Punkt 1) wurden zwischen Frankreich und Deutschland verglichen. Als ausgeprägte Unterschiede erwiesen sich dabei die Zollpolitik und die Rolle von Importen. In Frankreich ermöglichten hohe Zolltarife einen verzögerten, langgezogenen Übergang zur Steinkohlentechnologie, wobei man stärker auf vorhandene inländische Ressourcen zurückgriff. In Deutschland dagegen bewirkten die niedrigen Zolltarife einen schnellen und eher abrupten Wechsel, wobei in beträchtlichem Ausmaß Zwischenprodukte (Roheisen) von außerhalb eingesetzt wurden. In den späten 1850er Jahren hatten beide Länder in der primären Eisenindustrie ungefähr den gleichen technischen Standard erreicht. Die Produktionskosten waren dann so weit gesenkt, daß man sich die niedrigen Zolltarife im Rahmen des Cobden-Chevalier-Vertrages leisten konnte. Unter Punkt 2 wurde versucht, die Produktivitätsentwicklung bei der Herstellung von Roheisen und Stabeisen zu messen, indem die Outputpreise dem Preis des wichtigsten Inputs (nämlich Steinkohle für das Roheisen und Roheisen für das Stabeisen) im Trend gegenübergestellt wurden. In der Roheisenerzeugung zeigten die kontinentaleuropäischen Länder in der Zeit zwischen 1845/1850 und 1870 deutlich höhere Produktivitätsfortschritte als Großbritannien. In der Stabeisenherstellung dagegen, d. h. beim Puddel- und Walzprozeß, wiesen alle Länder kaum Produktivitätsfortschritte auf. All die Kosten- und Preisvergleiche zeigen aber, daß Großbritannien in den 1860er Jahren immer noch der Anbieter zu niedrigsten Preisen war, wenngleich kontinentaleuropäische Eisenproduzenten inzwischen so weit aufgeholt hatten, daß sie unter dem Schutz der noch immer existierenden Zolltarife und der Transportkosten ihr Eisen in ihren Ländern ebenso billig, wenn nicht gar billiger anzubieten vermochten." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Stuttgart
%G en
%9 Konferenzbeitrag
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