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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-309674
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Die Türkei in Afrika: im Schattendes Neo-Osmanismus?
[working paper]
Corporate Editor
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Afrika-Studien
Abstract Am 16. Dezember 2011 empfing der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu in
Istanbul über 40 Minister und Vertreter afrikanischer Staaten zur 1. Ministerkonferenz
für die Koordination der 2008 beschlossenen türkisch-afrikanischen Partnerschaft. Die AKP-Regierung strebt eine aktivere Rolle der Türkei... view more
Am 16. Dezember 2011 empfing der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu in
Istanbul über 40 Minister und Vertreter afrikanischer Staaten zur 1. Ministerkonferenz
für die Koordination der 2008 beschlossenen türkisch-afrikanischen Partnerschaft. Die AKP-Regierung strebt eine aktivere Rolle der Türkei in der Nahostregion und in
der Weltpolitik an, die teils kritisch als Neo-Osmanismus interpretiert wird. Mit der außenpolitischen Offensive gegenüber Afrika sollen die regionalen Machtinteressen des
Landes auf globaler Ebene abgesichert werden. In Afrika tritt die Türkei damit in direkte Konkurrenz zu anderen externen aufstrebenden Mächten wie Brasilien, Indien
und China. Dabei bedient sie sich vor allem der Instrumente einer Soft Power oder Zivilmacht. Noch geht es ihr weniger um afrikanische Rohstoffe als um afrikanische Stimmen bei den Vereinten Nationen. Wie andere aufstrebende Mächte hat die Türkei seit etwa 2005 ihre diplomatischen, handels- und entwicklungspolitischen Initiativen gegenüber Afrika ausgebaut. Anders als andere Mächte ist die Türkei bislang weniger an afrikanischen Bodenschätzen interessiert als am steigenden Export ihrer Industriegüter. Mit humanitärer und entwicklungspolitischer Hilfe und der Konzentration auf die
ärmsten Länder des Kontinents versucht sie sich als Soft Power zu profilieren. Von der Kooperation mit afrikanischen Staaten erhofft sie sich ein größeres Gewicht in internationalen Gremien. Damit soll auch der Anspruch der Türkei, in der Region am euro-asiatischen Schnittpunkt Anerkennung als friedliche Vermittlungsmacht zu finden, untermauert und eine neue Form der Pax Ottomana begründet werden – fern von der osmanischen Reichsidee.... view less
Keywords
international relations; foreign policy; development policy; Africa; international system; economic relations; international politics; Turkey
Classification
International Relations, International Politics, Foreign Affairs, Development Policy
Free Keywords
Neo-Osmanismus
Document language
German
Publication Year
2012
City
Hamburg
Page/Pages
8 p.
Series
GIGA Focus Afrika, 1
Status
Published Version; reviewed
Licence
Creative Commons - Attribution-Noncommercial-No Derivative Works