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%T Mit und durch Erzählungen leben: mechanische Erstarrung und Vergangenheitsbewältigung innerhalb narrativer Strukturen
%A Treu, Dieter
%J Psychologie und Gesellschaftskritik
%N 3/4
%P 65-90
%V 30
%D 2006
%= 2012-03-13T17:26:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-288131
%X 'Mit der narrativen Fundierung ihrer Identität verfügt die sich erzählende Person über ein zunehmend selbstreferentielles Gebilde aus biographischen Verweisen. Die Biographisierung des Erlebens gefährdet aber die Vermittelbarkeit gegensinniger Erfahrungsinhalte. Je höher die interne Stimmigkeit biographischer Erzählungen und die darin etablierte Figur des Protagonisten werden, umso weniger ikonisch - also auf die Erfahrungen selbst verweisend - funktionieren sie. Diese These expliziert der Verfasser zunächst an Sprachlosigkeit traumatischer Erfahrungen, deren Privatheit zum Zwecke ihrer Vermittelbarkeit von wesentlichen subjektiven Anteilen gelöst und sprachlich 'objektiviert' werden muss. Im Anschluss umreißt er eine Position, von der aus eine allgemeinere Kritik an den mechanistischen und finalistischen Vorannahmen des narrativen Denkstils möglich sein soll. Die narrative Psychologie setzt implizit einen Zusammenhang von Gedächtnis und Zeiterfahrung heraus, der sie von vornherein in keine Verlegenheit bezüglich eines Repräsentationsproblems geraten lässt. Der auf pragmatische und erzählbare Erfahrungsanteile reduzierte Selbstbezug verliert damit eine Dimension, die das personale Leben als entscheidungsoffenen Prozess kennzeichnet.' (Autorenreferat)
%X 'Human identity is based on narratives. These narratives form a system of biographical references that endangers the presentation and understanding of contradictory experiences. The more coherent the biographical narrative and the so presented person, the less they are related to real experiences, because they level out their differences. This thesis is explicated with the help of speechlessness that occurs within traumatic experiences. To communicate such traumatic experiences they are objectified by negating their subjective element. Thereupon the author outlines his position from which it is possible to criticize a coherent narrative style of thinking. This is necessary, because narrative psychology implies an interrelation of memory and experience of time that allows to bracket any problem of representation. But by doing so this pragmatic and tellable style of reducing real experiences on coherent narratives looses an important dimension - the dimension of life as open process of decision making.' (author's abstract)|
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info