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@article{ Nelles2008,
 title = {"Kinder des Widerstands" und Politik nach 1945: die Kinder kommunistischer Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und deren Verhältnis zur Politik nach dem Zweiten Weltkrieg},
 author = {Nelles, Dieter and Nolzen, Armin and Sünker, Heinz},
 journal = {BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen},
 number = {2},
 pages = {205-222},
 volume = {21},
 year = {2008},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-270245},
 abstract = {Der Beitrag untersucht an Hand biographischer Erzählungen und Interviews, welches Verhältnis die 'Kinder des Widerstands', so der Sammelbegriff für alle Kinder der vom NS-Regime politisch und religiös Verfolgten, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zur Politik entwickelten. Die Autoren beschränken sich hierbei auf die Gruppe der aus kommunistischen und sozialdemokratischen Familien stammenden Kinder und fragen nach dem Grad ihrer Politisierung nach 1945. Bemerkenswert ist, dass die 'Kinder des Widerstands' immer noch zu einer vergessenen Gruppe gehören. In den letzten Jahren ist in der deutschen Öffentlichkeit viel über die Generation der 'vaterlosen' Kinder, die zwischen 1935 und 1940 geboren wurden, über die Opfer des alliierten Luftkrieges, über Flucht und Vertreibung sowie zuletzt über die Vergewaltigungen deutscher Frauen durch Soldaten der Roten Armee 1944/45 diskutiert worden. Dabei ist ein Opfernarrativ entstanden, zu dem zweierlei angemerkt wird: Zum einen wird ausgeblendet, dass diejenigen, die jetzt als Opfer wahrgenommen werden, größtenteils aus Mitläufer-Familien stammten, ohne deren tätige Mitwirkung oder auch Indifferenz das NS-Regime nicht hätte funktionieren können. Durch diesen 'Diskurs' ist der Arbeiterwiderstand der Jahre 1933/34 fast vollkommen aus dem Gedächtnis der deutschen Öffentlichkeit verschwunden, wodurch die bürgerlichen 'Opfer' des NS-Regimes in einem noch helleren Licht erscheinen. Die 'Kinder des Widerstands' von Arbeitern und Kommunisten richteten sich ihr Leben so ein, dass sie nicht über ihre Erlebnisse sprachen, die sie doch so eindeutig geprägt hatten. Ihnen die Möglichkeit zum Sprechen zu geben war ein wichtiger Sinn und Zweck des vorliegenden Projekts. (ICA2)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; coming to terms with the past; conception of history; Nationalsozialismus; Arbeiter; Federal Republic of Germany; political culture; Nazism; post-war period; Erinnerung; worker; selective perception; working class; kommunistische Partei; communist party; reminiscence; selektive Wahrnehmung; Widerstand; politische Kultur; resistance; Geschichtsbild; Verdrängung; suppression; Familie; bourgeoisie; Arbeiterklasse; Vergangenheitsbewältigung; family; Nachkriegszeit; Bürgertum}}