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%T Kolumbien - Wege aus der Gewalt: zur Frage der Transformation lang anhaltender Konflikte
%A Helfrich, Linda
%A Kurtenbach, Sabine
%P 44
%V 5
%D 2006
%= 2011-07-15T14:43:00Z
%~ USB Köln
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-260297
%U http://www.bundesstiftung-friedensforschung.de/pdf-docs/berichthelfrich.pdf
%X "Die Hoffnungen auf die Befriedung lang anhaltender Kriege haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil - das Kriegsgeschehen ist nach dem Ende des Ost-West-Konflikts weltweit u.a. durch die Fragmentierung und Privatisierung der Gewalt komplexer geworden. Dies gilt auch für Konflikte, die lange Zeit nur von Regionalspezialisten erforscht wurden. Kolumbien ist 'Schauplatz' des ältesten Krieges in Lateinamerika. Im Kontext der Debatte um die 'neuen' Kriege, Kriegsökonomien und Staatszerfall ist der Krieg in dem Andenstaat auf ein breiteres Interesse gestoßen, weil er zahlreiche Charakteristika aufweist, die in den genannten Forschungszweigen thematisiert werden. Dazu zählen die spezielle Verbindung von kriegsförderlich wirkenden strukturellen Rahmenbedingungen und Akteurskonstellationen, wie die vor allem auf dem Drogenanbau und -handel basierende Kriegsökonomie, ein hybrides politisches System und defizitäre staatliche Strukturen. Obwohl sich der vorliegende Beitrag vor allem mit der politischen Gewalt beschäftigt, weil sie eine zentrale Rolle hinsichtlich der stagnierenden Transformation des politischen Systems und der staatlichen Rahmenbedingungen spielt, zeichnet sich der kolumbianische Konflikt durch die symbiotische Verbindung verschiedener Gewaltformen aus, deren Entstehen durch staatliche und private Akteure hervorgerufen bzw. gefördert wurde. Die vorliegende Publikation zeigt auf, dass es zwar keinen 'Königsweg' zum Frieden in Kolumbien gibt, dass sich aber durchaus auf verschiedenen Ebenen Ansatzpunkte herausarbeiten lassen, die zur Verringerung und Einhegung der Gewalt beitragen könnten. Auf der Mikroebene geht es darum, bestehende zivile Ansätze zu stärken und auf der nationalstaatlichen Ebene um eine Konsolidierung und Ausdehnung von Reformprozessen, die den Rahmen für einen gesellschaftlichen Dialog über Demokratisierung, Rechtsstaatlichkeit, Aussöhnung und Gerechtigkeit darstellen. Eine Politik der Gewaltreduzierung müsste aber auch die Rolle externer Akteure und insbesondere deren Verstrickung in Schattenglobalisierung und Kriegsökonomien reflektieren. Ein solchermaßen integriertes Vorgehen könnte einen Beitrag zur Eindämmung der politischen Gewalt leisten, die über deren Formwandel hinausgeht." (Autorenreferat)
%X "The expectations that long lasting wars can be pacified have not been fulfilled. On the contrary - since the end of the cold war between east and west wars have become even more complex due to the fragmentation and privatization of violence. This holds true for many conflicts that formerly have been studied only by regional specialists like Colombia, the oldest 'theatre of war' in Latin America. In the context of the debate over 'new wars', war economies and failing states, the Andean country has been of interest for many scholars because it shares some of the characteristics discussed in these studies. Some of these features are a special relationship between structural conditions and actor constellations aiding war, like the drug based war economy, a hybrid political system and deficits in the functioning of central state structures. Although the following analysis has its main focus on the political violence that plays a central role for the stagnant transformation of the political system and as a determining factor, the Colombian conflict shows a symbiotic relation between different forms of violence called into existence and favored by state and non-state actors. The following publication shows that there is no silver bullet (Königsweg) for peace in Colombia but that there are different entry points at different levels that can help to reduce violence. On the local level existing civil approaches must be strengthened. On the national level the consolidation and enhancement of reform processes in the context of dialogue over democratization, rule of law, reconciliation and justice should be a main focus. A policy of violence reduction should include an active role for external actors and reflect their part in shadow globalization and war economies. Such an integrated approach could be a contribution to contain the political violence and not just to change its form." (author's abstract)
%C DEU
%C Osnabrück
%G de
%9 research report
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info