Download full text
(176.1Kb)
Citation Suggestion
Please use the following Persistent Identifier (PID) to cite this document:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-24763
Exports for your reference manager
Die Kategorie Geschlecht in der psychologischen Forschung unter DDR-Bedingungen
The category of gender in psychological research under GDR conditions
[journal article]
Abstract
Der Beitrag widmet sich dem Thema der beruflichen Ziele und Ansprüche von männlichen und weiblichen Jugendlichen in der ehemaligen DDR. Es zeigt sich, dass es sehr deutliche Geschlechtsunterschiede in der Berufswahl gab - die sehr stark am traditionellen Rollenmodell orientiert war. Ganz im Gegensat... view more
Der Beitrag widmet sich dem Thema der beruflichen Ziele und Ansprüche von männlichen und weiblichen Jugendlichen in der ehemaligen DDR. Es zeigt sich, dass es sehr deutliche Geschlechtsunterschiede in der Berufswahl gab - die sehr stark am traditionellen Rollenmodell orientiert war. Ganz im Gegensatz zur herrschenden Ideologie, denn Geschlechterdiskriminierung gab es angeblich nur im kapitalistischen Westen. Tatsächlich aber war die Freiheit der Berufswahl massiv eingeschränkt und musste sich an äußeren Maßgaben orientieren: Das rigide Planungssystem basierte bei der Berufsausbildung auf wirtschaftlichen und regionalen Erfordernissen und politischen Interessen. Frauen waren immer auch als "Arbeitskräfteressource" eingeplant. Zwar gab es für alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz, jedoch oft um den Preis persönlichen Verzichts bei der Realisierung individueller Berufswünsche. Insbesondere junge Frauen waren dabei besonders benachteiligt, da sie einerseits konservativen Rollenerwartungen zu genügen hatten - etwa auch in der Frage, welcher Beruf für eine Frau als akzeptabel angesehen wurde. Gleichzeitig sollten sie aber auch den "modernen" Vorstellungen weiblicher Emanzipation gerecht werden - entsprechend der Ideologie des "Arbeiter- und Bauernstaates". Der Artikel führt aus, dass die beeinflussenden Lehrkräfte deutlich stärker noch als ihre Schülerinnen und Schüler am traditionellen Rollenbild orientiert waren. Abschließend weist der Beitrag darauf hin, dass die Einschränkungen des rollenkonservativen, beruflichen Selbstbildes junger Frauen heute zu einer Belastung und Benachteiligung für die Lebensplanung werden - angesichts der realen beruflichen Möglichkeiten, die sich jungen Frauen in der Bundesrepublik bieten. (ICB)... view less
Keywords
research; gender studies; career planning instruction; German Democratic Republic (GDR); gender role; career guidance; GDR research; man; gender; gender policy; practicing one's profession; occupational image; working woman; occupational sociology; equality of rights; socialism; occupational choice; sex ratio; woman; emancipation; gender-specific socialization; occupation; psychology
Classification
Macrosociology, Analysis of Whole Societies
Women's Studies, Feminist Studies, Gender Studies
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Basic Research, General Concepts and History of Political Science
General Psychology
Labor Market Policy
Occupational Research, Occupational Sociology
Sociology of Work, Industrial Sociology, Industrial Relations
Method
descriptive study
Document language
German
Publication Year
1994
Page/Pages
p. 46-47
Journal
Journal für Psychologie, 2 (1994) 3
Status
Published Version; reviewed
Licence
Creative Commons - Attribution-Noncommercial-No Derivative Works