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@book{ Sauer2001,
 title = {Zur Zukunft industrieller Erwerbsarbeit: Kommentar zu Gerhard Bosch},
 author = {Sauer, Dieter},
 year = {2001},
 pages = {7},
 address = {München},
 publisher = {Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. ISF München},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-235862},
 abstract = {"Mein Beitrag besteht weniger in einem Kommentar zu den Thesen von
Gerhard Bosch als vielmehr im Versuch, eine etwas andere Akzentuierung
in der Debatte um die Zukunft von industrieller Erwerbsarbeit einzubringen.
Andere Akzentsetzung heißt auch, von einem anderen theoretischen
und empirischen Forschungshintergrund auszugehen: Meine empirische
Basis sind überwiegend qualitative Erhebungen in Unternehmen und weniger
Makrodaten, auf die sich Gerhard Bosch vor allem stützt. Dies ist vielleicht
ein erster kontroverser Punkt: Auf Makrodaten gestützte Analysen
tendieren insbesondere in der gegenwärtigen Situation eher zur Reproduktion
des Bestehenden, sie können aufbrechende neue Tendenzen in der
Entwicklung von Arbeit nur unzureichend erfassen und stützen deswegen
eher eine konservative Sichtweise. Das Neue verschwindet im Durchschnitt,
Heterogenität und Ambivalenz als die entscheidenden Merkmale
der aktuellen Entwicklung werden weniger berücksichtigt. 
Eine andere Akzentsetzung besteht auch im theoretischen Hintergrund, in
der Interpretationsfolie für eine Einschätzung der gegenwärtigen Entwicklung
von Arbeit. In verschiedenen Veröffentlichungen kritisiert Gerhard
Bosch ja zurecht immer wieder den partikularen Charakter der Diskussion
über die Zukunft von Arbeit und auch die Notwendigkeit, die dahinterliegenden
Triebkräfte des Wandels herauszuarbeiten. In seiner Analyse bleibt
es dann bei der Benennung einer Reihe von solchen Triebkräften, es wird
nicht deutlich, was denn jetzt eigentlich der Kern der Veränderungsprozesse
ist, inwieweit wir hier es mit einem Formwandel kapitalistischer Verwertung
zu tun haben. Die Entwicklungstendenzen von Arbeit sind ohne
Rekurs auf die ökonomischen und organisatorischen Restrukturierungstendenzen
in den Unternehmen nicht adäquat zu erfassen und ausreichend zu
erklären. Damit wird jedoch kein deterministischer Zusammenhang behauptet,
wie G. Bosch der Industriesoziologie unterstellt. Auf den Formwandel
von Arbeit wirken natürlich noch andere Faktoren ein, insbesondere
die gesellschaftlichen Institutionen des Beschäftigungssystems, aber
auch die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern, die das Arbeitsangebot
beeinflußt. Dennoch ist die Prägekraft betrieblicher Reorganisation und Rationalisierung für die Formen des Einsatzes und der Nutzung von Arbeitskraft
weiterhin ungebrochen. Ich will in einem 1. Teil auf unsere Interpretationsfolie eingehen und die
wichtigsten Strukturmerkmale der gegenwärtigen Entwicklung von Arbeit
benennen. In einem 2. Teil will ich dann einige empirische Schlaglichte der
Veränderungsprozesse skizzieren." (Textauszug)},
 keywords = {Erwerbsarbeit; Arbeit; Beschäftigungsform; type of employment; Rationalisierung; capacity to work; Reorganisation; reorganization; enterprise; gainful work; rationalization; Arbeitskraft; labor; Unternehmen; Flexibilität; Strukturwandel; structural change; flexibility}}