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%T Die Lebenswelt von Langzeitcannabiskonsumenten: Ergebnisse einer qualitativen Studie
%A Schneider, Wolfgang
%J Psychologie und Gesellschaftskritik
%N 1
%P 95-108
%V 10
%D 1986
%= 2010-12-02T09:44:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-208749
%X Der Aufsatz basiert auf einer qualitativen Studie, die auf der Grundlage von mehrstündigen biographischen Interviews die These stützt, daß der langjährige Cannabisgebrauch keineswegs zu einer habituellen Konfliktlösestrategie und damit zur nicht mehr produktiven Teilnahme an gesellschaftlichen Anforderungssituationen auswachsen muß. Es wird die These aufgestellt, daß der Cannabiskonsum in die Alltagspraxis integriert sein kann, ohne zu einem dominanten Fixpunkt der Lebensführung zu werden und ohne Hilfsfunktionen für die Bewältigung von Konflikten einzunehmen, d. h. es besteht die Möglichkeit des bewußten und aktiven Gebrauchs der Droge Cannabis als einem willentlich handhabbaren Mittel der Selbstgratifikation. Die Untersuchung hat das Ziel, Biographien und Lebensweltbedingungen von sozial integrierten Langzeitcannabiskonsumenten mit Nicht-Konsumenten zu vergleichen. Aus den Biographieberichten wird herausgearbeitet, daß zwischen dem langjährigen Cannabiskonsumenten und den Nicht-Konsumenten keine gravierenden Unterschiede in der Verarbeitung jugendtypischer Entwicklungsaufgaben zu finden sind. Es wird davon ausgegangen, daß der Konsum von Cannabis als kulturintegrierter Vorgang anzusehen ist. Drei Funktionen des Cannabiskonsums werden skizziert: Selbstdefinition, Selbstgratifikation und psychische Stabilisierung. Die Konsumregeln werden dargestellt. Insgesamt wird festgestellt, daß dem Cannabiskonsum eine eher positive Bedeutung zugeschrieben wird, der nicht zu einer Ablehnung der Arbeit führt, allerdings durch einen politischen Relativismus gekennzeichnet ist. (KW)
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%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info