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@article{ Jungk2001,
 title = {Soziale Selbsthilfe und politische Interessenvertretung in Organisationen von Migrantinnen und Migranten: politische Rahmenbedingungen, Forschungslage, Weiterbildungsbedarf},
 author = {Jungk, Sabine},
 journal = {Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid},
 number = {Migration und ethnische Minderheiten 2001/1},
 pages = {7-15},
 year = {2001},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-206034},
 abstract = {Vor dem Hintergrund einer gesteigerten Aufmerksamkeit gegenüber Bürgergruppen beschäftigt sich der Beitrag mit der politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Situation von Migrantenselbstorganisationen in der Bundesrepublik Deutschland. Zum einen gilt das Interesse der zivilgesellschaftlichen Bedeutung von Migrantenselbstorganisationen, ihrem Stellenwert in einem demokratischen Konzept, das jenseits von Staat und Markt - weil unabhängig von etablierten politischen und bürokratischen Instanzen und dennoch am, wenngleich notwendig partikularen, Gemeinwohl orientiert - auf dezentrale Bürgerpolitik setzt. Des weiteren macht ein kritischer Blick auf den Forschungsstand deutlich, dass Migrantenselbstorganisationen nicht zu den bevorzugten Forschungsgegenständen in der bundesdeutschen Wissenschaft gehören. Die vorliegenden Untersuchungen der letzten zwanzig Jahre leiden überwiegend unter einer markanten Verengung: Bei allem mikrosoziologischen und theoretischen Zugewinn dominiert nach wie vor die polarisierende Fragestellung, ob Selbstorganisationen von Migrantinnen und Migranten eher zur Integration oder Separation beitragen, die wissenschaftliche Diskussion. Auf dieser Grundlage wird die These erörtert, wonach Politik und wissenschaftlicher mainstream in einem Dualismus befangen sind, der eine erkenntnisfördernde, Theorie und Praxis neu belebende Perspektive verstellt. Zudem zeigt eine empirische Gegenüberstellung mit Großbritannien die völlig untergeordnete Rolle ethnischer Minderheiten als Akteure in der bundesrepublikanischen (medien-)öffentlichen Debatte über Migration und interkulturelle Beziehungen auf. Neben diesen Einschränkungen wird aber auch darauf hingewiesen, dass selbst Migrantenselbstorganisationen, die mit dem ausdrücklichen Ziel der politischen Interessenvertretung angetreten sind, diesen Anspruch offensichtlich nicht genügend umsetzen können. Migrantenselbstorganisationen in der BRD gelingt es nach wie vor nicht, ihre Sichtweise in das entscheidende Forum symbolischer Auseinandersetzungen, die Medienöffentlichkeit, zu bringen. Somit besteht großer Bedarf an Akteuren mit fundierter (Aus-)Bildung und guter deutscher Sprachkompetenz. Dringend notwendig ist außerdem die Professionalisierung der Vereinsarbeit, um Leistungen und Potenziale besser zur Geltung zu bringen. (ICG2)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; political integration; civil society; Selbsthilfe; organizations; Migration; Organisationen; Medien; social integration; Forschungsstand; Migrant; Federal Republic of Germany; further education; Migrationspolitik; group; self-help; ethnische Gruppe; Gruppe; migrant; Berichterstattung; politische Integration; ethnic group; migration policy; soziale Integration; political situation; political group; Großbritannien; politische Gruppe; Weiterbildung; migration; Zivilgesellschaft; Great Britain; politische Situation; research status; reporting; media}}