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%T Bildung, Kultur und elementare soziale Prozesse
%A Hondrich, Karl Otto
%J Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid
%N Kultursoziologie und Kunstsoziologie 2006/1
%P 9-16
%D 2006
%= 2010-11-12T15:13:00Z
%~ GESIS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-204755
%X Die Soziologie hat an Interesse verloren. Ein Grund dafür könnte das langjährige Bemühen der Soziologie sein, sich als Kulturwissenschaft von den Naturwissenschaften abzugrenzen. Im Ergebnis ist die Soziologie in den Kulturwissenschaften aufgegangen. In diesem Beitrag geht es darum, Gegenstand und Perspektive des Faches wieder zu finden. Der Autor greift auf die Gedanken der Gründerväter der Soziologie zurück und entwickelt das Konzept der elementaren sozialen Prozesse. Mit dessen Hilfe versucht er, die Erkenntnisse und Gesetze der Soziologie zu begreifen und von denen der Kultur- und Bildungswissenschaften zu unterscheiden. Der Verfasser unterscheidet zwischen fünf elementaren Sozialprozessen: Erwidern (Austauschen), Werten (Urteilen), Teilen, Bergen (Ver-Bergen) und Bestimmen (Entscheiden). Jeder dieser Prozesse steht für ein Charakteristikum, das auch allen anderen Prozessen und dem sozialen Leben insgesamt eigen ist. Die Europäer fürchten kulturelle Differenzen, die kulturelle Andersartigkeit der Türkei ist das Hauptargument gegen deren Beitritt. Auch dabei können die elementaren sozialen Prozesse ihre Macht entfalten. Denn sie bewirken nicht nur, dass kulturelle Grenzen gezogen werden, sondern auch, dass diese sich auflösen. Voraussetzung dafür ist, dass die übergreifenden Übereinstimmungen stark genug sind. Daraus kann ein europäisches Wir-Gefühl werden, das es ohne die Türkei so nicht gäbe. Es ist schwächer als ein Nationalgefühl, aber stärker als eine Vergesellschaftung bloß über wirtschaftliche und politische Interessen. (ICB2)
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%9 journal article
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%~ SSOAR - http://www.ssoar.info