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%T Wirtschaft und Moral: Facetten eines unvermeidlichen Themas
%A Streeck, Wolfgang
%E Streeck, Wolfgang
%E Beckert, Jens
%P 11-21
%V 3
%D 2007
%= 2011-05-11T15:08:00Z
%~ USB Köln
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-194948
%U http://www.mpifg.de/people/ws/downloads/Wirtschaft_und%20_Moral.pdf
%X "Durkheims Frage – und die der soziologischen Klassik insgesamt – war, ob und mit welchen Nebenfolgen für die Gesellschaft als Ganzes eine Ökonomie funktionieren kann, deren Funktionsprinzip darin besteht, dass sie die Maximierung privaten Nutzens von sozialen Bindungen befreit. In immer neuen Permutationen hat sich dieses Thema bis heute immer wieder aufgedrängt. So zeigt die gegenwärtige Renaissance Karl Polanyis, wie im Zeitalter eines neuen wirtschaftlichen Internationalisierungsschubs die Befürchtungen des 19. Jahrhunderts wieder aufleben, dass von einer von sozialen Bindungen befreiten Wirtschaft eine Demoralisierung der Gesellschaft im Ganzen ausgehen könnte, mit der Folge einer krisenhaften Zerstörung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Polanyis Antwort auf die Krisenängste seiner Zeit bestand bekanntlich in seiner Rekonstruktion des Fortschritts der Liberalisierung als double movement (1944) – also in einer Theorie, in der sich Erwartungen und Hoffnungen unlösbar miteinander
verbanden, dass jede Expansion freier Märkte eine politische Reaktion der Gesellschaft auslösen
müsse, die den expandierten Markt mit Hilfe regulativer Institutionen sozialer Kontrolle unterwerfen würde. Dass dies gelingen würde, war freilich nicht garantiert und hing für Polanyi vom Gelingen der dafür nötigen politischen Mobilisierung ab. Damit blieb der Ausgang des Ringens zwischen den beiden Flügeln der Doppelbewegung der modernen Wirtschaftsgesellschaft im Ungewissen des Verlaufs künftiger politischer Konflikte." (Textauszug)
%C MISC
%C Köln
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info