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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-194359
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Die Integration von Gender in Strategien der Armutsbekämpfung: von der Absichtserklärung zur entwicklungspolitischen Praxis?
Integrating gender into poverty reduction strategies: from the declaration of intent to development policy in practice?
[Arbeitspapier]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH
Abstract "Weltweit leben 1,3 Mrd. Menschen in extremer Armut. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen. In der internationalen Gemeinschaft hat sich deshalb in den vergangenen Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass die politische, ökonomische und kulturelle Diskriminierung von Frauen ein zentrales Hemmnis sozial... mehr
"Weltweit leben 1,3 Mrd. Menschen in extremer Armut. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen. In der internationalen Gemeinschaft hat sich deshalb in den vergangenen Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass die politische, ökonomische und kulturelle Diskriminierung von Frauen ein zentrales Hemmnis sozialer Entwicklung darstellt. Neue Politikleitlinien der bi- und multilateralen Geber bekräftigen, dass Armutsbekämpfungsprogramme nur erfolgreich sein können, wenn sie die gesellschaftliche Ungleichheit zwischen Männern und Frauen berücksichtigen. Es gilt daher, den Zugang von Frauen zu Ressourcen und Rechten zu gewährleisten sowie Maßnahmen zur Überwindung von struktureller Benachteiligung zu ergreifen. Der vorliegende Beitrag prüft, inwieweit die im Rahmen der erweiterten Schuldeninitiative entstehenden nationalen Strategien
zur Armutsbekämpfung (Poverty Reduction Strategy Papers, PRSP) diesem politischen Anspruch gerecht werden und eine Geschlechterperspektive integrieren. Die Beteiligung armer, politisch unterrepräsentierter Gruppen am PRSP-Prozess soll die Berücksichtigung ihrer Interessen
in den Programmen zur Armutsbekämpfung sicherstellen. Dabei werden auch Frauenorganisationen an den Prozessen beteiligt. Ein systematischer Einbezug frauenpolitischer Positionen findet jedoch meist nicht statt. Die Entwicklung langfristiger Strategien zur Verminderung von weiblicher Armut wird wesentlich behindert durch den Mangel an geschlechtsspezifisch aufgeschlüsselten Daten und deren Analyse. Armutsprofile und Indikatoren beschränken sich im Allgemeinen auf die Zugangsrate von Mädchen und Frauen zu Grundbildung. Es ist bisher nicht gelungen, eine Geschlechterperspektive in den makroökonomischen Rahmen der Armutsstrategie zu integrieren. Die sozialen Auswirkungen der konventionellen Stabilisierungs- und Privatisierungsmaßnahmen auf Frauen
bleiben im PRSP-Prozess unberücksichtigt. Maßnahmen zur Förderung ihrer wirtschaftlichen Situation beschränken sich weitgehend auf die Vergabe von Kleinkrediten. Die bilateralen Geber sollten sich insbesondere im Umsetzungsprozess von PRSP stärker in der Integration von Querschnittsthemen wie der Förderung der Geschlechtergerechtigkeit engagieren. Der Politikdialog mit staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren sollte genutzt werden, um die Geschlechterfrage mit Makroökonomie, Demokratieförderung (Partizipation) und Kohärenz von Sektorpolitiken zu verknüpfen." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; Gender Mainstreaming; Frau; Armutsbekämpfung; Diskriminierung; Entwicklungspolitik; soziale Gerechtigkeit; Integration; Bildung; Makroökonomie; geschlechtsspezifische Faktoren; Armut; soziale Integration; Entwicklungshilfe; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Entwicklungsstrategie; Entwicklungsland; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik
Klassifikation
Frauen- und Geschlechterforschung
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Methode
anwendungsorientiert
Freie Schlagwörter
Frauenbildung
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2002
Erscheinungsort
Bonn
Seitenangabe
4 S.
Schriftenreihe
Analysen und Stellungnahmen, 2/2002
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung
DatenlieferantDieser Metadatensatz wurde vom Sondersammelgebiet Sozialwissenschaften (USB Köln) erstellt.