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%T Die Medien als Bühne für Finanzprofis? Prekär gewordene Medienverhältnisse nach dem Börsenfall
%A Langenohl, Andreas
%A Schmidt-Beck, Kerstin
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 4345-4356
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:26:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-154929
%X "Medien und Ökonomie stehen in modernen Gesellschaften in einem auf Austausch beruhenden Passungsverhältnis zueinander. Beispielhaft ist dieses Theorem für den Bereich der Werbung aufgestellt worden. Demnach bieten Medienorgane den Interessen der Ökonomie ein öffentliches Forum, um im Gegenzug ihren Bestand durch Einnahmen zu sichern und den Aufmerksamkeitswert eigener Beiträge über (Werbe-)Informationen zu steigern. In den letzten Jahren sind zunehmend auch Finanzexperten als Medienakteure u.a. in TV-Börsensendungen präsent. Medien als Transporteure von Botschaften bieten der Finanzökonomie damit eine Bühne zur Selbst-Präsentation, während gleichzeitig vor allem bei guter Börsenentwicklung der Aufmerksamkeitswert entsprechender Medienbeiträge steigt. Das Passungsverhältnis geht damit in einer Vorteilspartnerschaft auf. Finanzprofis fungieren darin als MaklerInnen finanzwirtschaftlicher Informationen ebenso wie als RepräsentantInnen ihrer Organisationen und WerbeträgerInnen in eigener Sache. Der Beitrag beleuchtet anhand von Daten aus Interviews mit Finanzprofis deren Medienverhältnis im Kontext des öffentlichen Krisendiskurses um den Niedergang der Börse in den Jahren 2000 bis 2003. Dieses Verhältnis wird, so die These, aus der Subjektperspektive potentiell prekär, wenn sich die Rahmenbedingungen der Passung zwischen Finanzökonomie und Medien verschieben. Im Kontext der Börsenkrise wurden nicht nur finanzwirtschaftliche Botschaften, Produkte und Organisationen fragwürdig, sondern auch die Medienakteure der Finanzökonomie gerieten in den Verdacht, sich am Verlust von Anlegergeldern mit schuldig gemacht zu haben. An der Rezeption dieses medialen Diskurses, der als eine punktuelle, einseitige Aufkündigung der Vorteilspartnerschaft durch die Medien gedeutet werden kann und der damit die prinzipielle Passung zwischen Medien und Finanzökonomie verschleiert oder aber unterläuft, wird gezeigt, wie Finanzprofis auf die Personalisierung der Kritik, die sich gegen die ganze professionelle Gemeinschaft richtet, reagieren. Auf dieser empirischen Grundlage wird das Theorem der Passung von Medien und Ökonomie neu bewertet, indem es um die Dimension der Krise solcher Passungsverhältnisse erweitert wird." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info