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@incollection{ Hirschauer2008,
 title = {Körper macht Wissen: für eine Somatisierung des Wissensbegriffs},
 author = {Hirschauer, Stefan},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2008},
 booktitle = {Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2},
 pages = {974-984},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {978-3-593-38440-5},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-152966},
 abstract = {"Die in der Soziologie bestetablierte Verknüpfung der Begriffe 'Wissen' und 'Körper' besteht darin, den Körper als Gegenstand von Wissensbeständen zu betrachten - ein Wissen vom Körper in Medizin und Biologie und in diversen Alltagswissensbeständen. Zusammen genommen bilden sie unsere 'Ethnobiologie' - ein Konvolut, das u.a. ethnosemantische Kategorien, Deutungsmuster und medizintechnische Visualisierungen umfasst. Diese Konzeption erlaubt interessante diskursanalytische Untersuchungen, sie verharrt aber in einer eher defensiven Haltung gegenüber dem Körper. Sie konzipiert die Soziologie als eine Geisteswissenschaft, die ihre Domäne in sprachlicher Kommunikation und im kognitiven Wissen hat. Die Naturwissenschaften (und ihr Körper) werden dabei implizit als 'Opponent' entworfen, dessen Themen und Relevanzen kontaktscheu zu meiden sind. Der Vortrag versteht die Soziologie des Körpers dagegen als einen auch konzeptuell folgenreichen Versuch, den Körper soziologisch zu besetzen. Er fragt, was es konzeptuell bedeutet und methodisch erfordert, den Körper als Teil materieller Kultur ernst zu nehmen. Der Wissensbegriff und seine stärkere Somatisierung spielen dabei eine wichtige Rolle. Wichtige Schritte dazu sind in der Phänomenologie des Leibes getan worden, die den Körper und seine Sinne als vorrangige Quelle des Wissenserwerbs würdigen. Der Vortrag wird sich mit zwei weiteren (ebenso traditionsreichen) Verbindungen von Wissen und Körper befassen. Die erste ist das Wissen am Körper, das den Körper nicht als Thema, sondern als Medium von Kommunikation betrifft. So wie man in Texten Wissen speichert, ist auch der Körper ein Ort der Niederlegung von (vor allem visuellen) Zeichen. Soziale Wirklichkeit ist exhibitionistisch, sie stellt sich aus und zwar insbesondere in den Themen, über die man nicht spricht. Und in eben dieser Offensichtlichkeit wird ein Wissen präsent gehalten. Dieses Wissen ist ein explizites, aber nicht-propositionales Wissen. Es sorgt für eine laufende Selbstveranschaulichung des Sozialen. Der zweite Aspekt betrifft das Wissen im Körper, den Körper als Träger von Praktiken. Auch bei diesem 'embodied knowledge' kann die Soziologie des Körpers auf eine reiche Tradition zurückgreifen, die von Marcel Mauss über Alfred Schütz und Michel Foucault bis zu Pierre Bourdieu reicht. Der Vortrag will deutlich machen, welche Chance in einer körpersoziologischen Auffächerung des Wissensbegriffs liegt. In Bezug auf das Verhältnis von Soziologie und Naturwissenschaft ergibt sich: Die Habitualisierung von Wissen stiftet eine viel wirksamere und tiefere 'Naturalisierung' als die Autorität naturwissenschaftlicher Diskurse." (Autorenreferat)},
 keywords = {common knowledge; sociology; soziologische Theorie; communication; Begriff; concept; Kommunikation; Erfahrung; social reality; Diskurs; discourse; Schütz, A.; Soziologie; habits; sociological theory; body; Foucault, M.; Sprache; Körper; interdependence; soziale Wirklichkeit; Bourdieu, P.; knowledge; Habitus; Geisteswissenschaft; social science; Sozialwissenschaft; language; Interdependenz; natural sciences; Foucault, M.; humanities; Konzeption; Naturwissenschaft; Bourdieu, P.; conception; Wissen; Schütz, A.; Alltagswissen; experience}}