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%T Arbeit - Natur des Menschen? Natur der Gesellschaft! Oder: Wir sind nie dialektisch gewesen
%A Pfeiffer, Sabine
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 1480-1489
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:18:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-152643
%X "Der seit Jahren anhaltende industriesoziologische Diskurs zur Bedeutung und Reichweite des Arbeitsbegriffs wird dominiert von einer Erweiterung der Perspektive auf Arbeitsformen und -verhältnisse jenseits der Erwerbsarbeit, jenseits des Normalarbeitsverhältnisses und jenseits industrieller Produktionsarbeit. Der Beitrag versucht dagegen, die Frage nach dem Arbeitsbegriff neu stellen und zwar anhand soziologisch aktuell relevanter Probleme. Es geht um die Konzeption eines Arbeitsbegriffs, der aktuelle Phänomene der Entwicklung von Arbeit in ihrer Heterogenität, Widersprüchlichkeit und Ungleichzeitigkeit gleichermaßen zu fassen in der Lage ist. Ein Arbeitsbegriff, der kompatibel ist zu Konzepten der Subjektivierung und der Entgrenzung. Ein Arbeitsbegriff, der Reproduktionssphäre und Produktionssphäre analytisch verbindbar und empirisch anschlussfähig macht. Ein Arbeitsbegriff, der Facetten des Transformationsproblems erklärbar macht, ohne dabei aus empirischer Unterschiedlichkeit analytische Beliebigkeit zu machen. Ein Arbeitsbegriff, der gleichermaßen tragfähig ist für tayloristisch organisierte Dienstleistungsarbeit in prekären Verhältnissen, für hoch qualifizierte Arbeit in weitgehend subjektivierten Kontexten, für Eigen- und Almendearbeit und selbst für die 'Abwesenheit' von Arbeit. Ein Arbeitsbegriff schließlich, der nicht Gegenstand theoretischer Debatten bleibt, sondern lebendig werden kann: produktiv für die soziologische Analyse und operationalisierbar für einen empirischen Zugriff. Es geht also nicht darum, welche Arbeitsbegriffe die Industriesoziologie hatte und hat, sondern welchen Arbeitsbegriff die Soziologie heute braucht - und zwar angesichts konkreter Phänomene und Entwicklungen. Dies gelingt nicht nur durch einen Einbezug des Anderen jenseits der Erwerbsarbeit, sondern auch - und zunehmend - um das 'Andere' in jeder Form von Arbeitstätigkeit. Damit vollzieht der Verfasser einerseits einen Rückgriff auf einen emphatischen und ontologischen Arbeitsbegriff und gleichzeitig dessen Dekonstruktion und soziologische Re-Fundierung: Nicht nur Erwerbsarbeit, auch Arbeit als Substanzbegriff ist konkret-historisch geformt. Mit der soziologischen 'Erdung' eines ontologischen Arbeitsbegriffs erst kann Arbeit in ihrer vielfältigen Erscheinungsform und ihrer permanenten Wandlungsfähigkeit soziologisch begriffen, kritisch analysiert und empirisch verstanden (und verglichen) werden. Denn eine Gesellschaft, die ihre Arbeit nicht versteht, kennt ihre Natur nicht." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info