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%T Die Ordnung des Büros und die körperliche Mobilisierung der Subjekte
%A Schmidt, Robert
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 2728-2733
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:14:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-151661
%X "Das Büro scheint sich seinen symbolischen Bedeutungen nach in jüngster Zeit vom öffentlichen Ort rationalen Handelns hin zum organisch-natürlichen Environment partizipativ-kommunikativen Arbeitshandelns zu entwickeln. Die Büromöbelindustrie verkündet einen 'Abschied vom Knochenmann' (gemeint sind Darstellungen des menschlichen Skeletts, die eine aufrechte, 'richtige' Haltung am Schreibtisch demonstrieren und mit denen bislang ergonomisch optimale Bürostühle und Schreibtische beworben wurden) und damit einen Paradigmenwechsel in ihrer Branche. Der Aufforderungscharakter moderner Büromöbel ist zwanglos, situativ und informell. Anstatt ergonomische Kriterien zu befolgen schicken sich die Hersteller an, ihre Produkte zu emotionalisieren. Durch diese Wandlungen hindurch bleibt das Büro aber zentraler Ort der Aufführung von Kopfarbeit oder 'geistiger' Arbeit. Gerade deshalb sind dem Büro die Körper der Büromenschen offenbar keineswegs gleichgültig. Die Geschichte der Büroarbeit lässt sich als eine Geschichte der Choreographie und Schematisierung von an die Büro-Artefakte gekoppelten Körperbewegungen und als eine je spezifische Verräumlichung der Tätigkeiten beschreiben. Im ergonomischen Diskurs, in den Handbüchern zur Arbeitsplatzgestaltung oder in den Katalogen von Büromöbelherstellern dokumentiert sich ein differenziertes Wissen zur körperlichen Logik 'geistiger' Arbeit. Hier vermischt sich das anthropologische Projekt der Verbesserung des der Büroarbeit zugehörigen Menschen mit einer performativen Wirkung dieser Diskurse: der körperlichen Mobilisierung produktiver Bürosubjekte. Im Vortrag sollen materiell-symbolische Büroordnungen und mit ihnen verbundene Subjektivierungsformen in einer körpersoziologischen Perspektive ausgeleuchtet werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Rekonstruktion jener eigentümlichen körperlichen Logik des Büros, die den Körper zugleich mobilisiert, einspannt und dethematisiert, d.h. die ihn - ähnlich wie die scholastischen Universen (Bourdieu) - so behandelt, dass er aus dem Spiel ist." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info