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%T Renaturalisierung sozialer Ungleichheit: Eine (Neben-)Folge gesellschaftlicher Modernisierung
%A Wehling, Peter
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 526-539
%D 2006
%I Campus Verl.
%@ 3-593-37887-6
%= 2010-10-01T14:50:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-145168
%X "Legitimationsfähig sind in modernen Gesellschaften bekanntlich nur solche sozialen Ungleichheiten, die auf 'erworbenen' Merkmalen beruhen, während Benachteiligungen aufgrund 'natürlicher', askriptiver Eigenschaften als inakzeptabel gelten. Dahinter steht offenbar die Vorstellung der eindeutigen Unterscheidbarkeit zwischen 'Natur' und 'Gesellschaft', die für die okzidentale Moderne und ihr Selbstverständnis konstitutiv ist. Was aber bedeutet es für die Erzeugung, Wahrnehmung und Legitimation von sozialer Ungleichheit, wenn eine der zentralen Thesen der Theorie reflexiver Modernisierung zutrifft und die Grenzziehung zwischen Natur und Gesellschaft uneindeutig wird oder sich sogar auflöst? Kann unter diesen Bedingungen überhaupt noch trennscharf zwischen naturgegebenen und erworbenen Eigenschaften unterschieden werden? Kommt es in der Folge zu einer unterschwelligen oder offenen (Re-)Naturalisierung sozialer Ungleichheit, gerade weil 'Natur' zunehmend zu etwas sozial zu Verantwortendem wird? Und etabliert sich eine neuartige 'Herrschaft der Uneindeutigkeit', weil bislang handlungsorientierende Unterscheidungen wie 'natürlich vs. künstlich' oder 'krank vs. gesund' sich aufzulösen beginnen? Konkretisiert werden sollen diese Fragen vor allem am Beispiel der Debatte um die Herausbildung einer 'genetic underclass' infolge der Verbreitung von prädiktiven Gentests. Gemeint ist damit, dass Personen mit 'ungünstiger' genetischer Ausstattung zukünftig in institutionellen Zusammenhängen (Arbeitsmarkt, Versicherungswesen u. a.) benachteiligt oder ausgegrenzt werden könnten. Diskutiert werden soll in dem Beitrag vor diesem Hintergrund, inwiefern sich hierbei neuartige Formen des Eindringens von 'Natur'-Kategorien in soziale Handlungs- und Wahrnehmungsprozesse erkennen lassen und in welchem Verhältnis sie zu 'älteren' (aber gleichwohl noch immer virulenten) Phänomenen naturalisierender Herrschaft und Ungleichheit (etwa Rassismus oder Sexismus) stehen." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info