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@incollection{ Moebius2006,
 title = {Das Sakrale, die Gabe und die Wirkungen der Durkheim-Schule: die Aufhebung des kulturellen Unterschieds zwischen fremder und eigener Kultur am Collège de Sociologie},
 author = {Moebius, Stephan},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2006},
 booktitle = {Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2},
 pages = {3249-3259},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {3-593-37887-6},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-142989},
 abstract = {"'Das Primitive ist nicht so weit von der Sorbonne entfernt, wie sie vielleicht denkt', so einer der Gründer des 1937 ins Leben gerufenen Collège de Sociologie. Stark geprägt von den Arbeiten von Émile Durkheim, Robert W. Hertz und Marcel Mauss - einige hatten bei Mauss studiert - wollten die Mitglieder des Collège de Sociologie unterschiedliche kulturelle Praktiken und Imaginationen fremder Völker sowohl in der eigenen Kultur aufspüren als auch in die eigene Kultur hereinholen. Ein anvisiertes Ziel dieser Hybridiserung des kulturellen Unterschieds zwischen fremder und eigener Kultur war es, die krisengeschüttelte und atomisierte Gesellschaft Frankreichs mit Hilfe vergemeinschaftender Praktiken kollektiver Efferveszenz, wie sie die Durkheim-Schule in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften erforscht hatte, radikal zuverändern. Es spielten hierbei insbesondere die von der Durkheim-Schule untersuchten kollektiven Repräsentationen eines bipolaren Sakralen (Durkheim/ Hertz) und die Praktiken der Verausgabung (Mauss) eine zentrale Rolle. Nach einer kurzen Bemerkung zum Collège de Sociologie wird zunächst der Begriff des bipolaren Sakralen vorgestellt. In einem zweiten Schritt werden die Wirkungen von Marcel Mauss besprochen. Sowohl die Studie über die Gabe als auch über den jahreszeitlichen Wandel bei den Eskimogesellschaften sind zentral für die Erfassung der kulturellen Praktiken der Verausgabung, wie sie am Collège ausgearbeitet und propagiert wurden. Der dritte Schritt des Vortrags stellt eine Verbindung zwischen dem Sakralen und der Verausgabung her. Roger Caillois verknüpft diese Vorstellungen und Praktiken zu einer Theorie des Festes. Eine sakrale Verausgabung, die zu kollektiver Efferveszenz und zur Erneuerung sozialer Bindungen führt, ist in nahezu allen Kulturen das Fest. In seinen Analysen über das Fest entdeckt das Collège de Sociologie jedoch eine ausgeprägte kulturelle Differenz zwischen traditionellen und modernen Gesellschaften: das Korrelat zum Fest der traditionellen und fremden Kulturen ist, wie bereits Mauss erkannte, in modernen Gesellschaften der Krieg. Die 'Verausgabungen' des Krieges sind für die Mitglieder des Collège jedoch alles andere als eine gesellschaftliche und moralische Erneuerung; vielmehr sehen sie nun, den Krieg unmittelbar vor Augen, in 'modernen Festen' das potentielle Ende der Menschheit." (Autorenreferat)},
 keywords = {Theorie; festival; Moderne; commitment; Gesellschaft; Durkheim, E.; society; Wirkung; culture; effect; Menschheit; war; traditional society; traditionelle Gesellschaft; France; Krieg; comparison; Frankreich; Fest; theory; Kultur; Durkheim, E.; humanity; Vergleich; Bindung; modernity}}