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%T Das Konstrukt kultureller Differenz zwischen Anerkennung und Stigma: positivistisches Sinnnivellement als Instrument zur Abwehr eines sozialradikalen Determinismus
%A Wilsmann, Stefan
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 3272-3283
%D 2006
%I Campus Verl.
%@ 3-593-37887-6
%= 2010-10-01T14:38:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-142960
%X "Der Versuch einer Ersetzung differenzblinder Vorstellungen positivismusaffiner Statistiker durch die Idee einer in sinnintegrierten Minimonaden auf ewig zersprengten Welt ist nach dem Aufweis der 'Dialektiken der Aufklärung' en vogue. Dabei besitzen die bereits in der Völkerpsychologie oder später bei Dilthey oder Durkheim auftauchenden postromantischen und antiteleologischen Erziehungsskeptizismen durchaus ihren Hinkefuß. Dort nämlich, wo sich das Moment der Anerkennung des genuin Unterschiedlichen mit einer am Wesen der Dinge interessierten Charakterologie paart, vermischen sich Analyse und Stigma zu einem indifferenten Brei. So hat ein früher cultural turn in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts zum Beispiel in der Gestalt Richard Thurnwalds die mögliche Ehe von konstruktiven wie essentiellen Definitionen kultureller Unterschiede mit rassetheoretischen Konstrukten offenbart. Es ist genau dieses so entstehende Ideologieamalgam, das die 'Positiven' (zum Beispiel Theodor Geiger) im Bereich der Wissenschaft zur Konstruktion eines eigenen Wissenschaftskonzeptes antreibt: der von ihnen entworfene sprachtheoretisch organisierte Universalismus macht die Idee der Abstraktion von kulturellen Vorbedingungen des Beobachtens (ob in puncto Werturteilsdebatte oder in dem des moralischen Nonkognitivismus) zum Ausgangspunkt einer Vorstellung von einem neuen Egalitarismus. Ein solcher Egalitarismus sieht in der Sprach- und Begründungsbegabung menschlicher Wesen grenzen- und kultursprengendes Potential und ist kaum, wie zum Beispiel von Feyerabend unterstellt, auf Unitarisierung und 'Vergleichheitlichung' aus. Dies zeigt sich bereits beim Blick auf die Struktur des wertnihilistischen Programms, das mehrheitsdemokratische Konsense durch die Vorstellung vom institutionalisierten Klassenkampf ersetzen will und auf das 'große Krabbeln' von Menschen mit inkompatiblen Interessen setzt." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
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