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@incollection{ Böhnke2006,
 title = {Soziale Ausgrenzung als allgemeines Lebensrisiko? Befunde zu einer populären Zeitdiagnose},
 author = {Böhnke, Petra},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2006},
 booktitle = {Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2},
 pages = {4191-4209},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {3-593-37887-6},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-142235},
 abstract = {"Soziale Ausgrenzung kann als neues Deutungsmuster für soziale Ungleichheit gelten: Benachteiligungen werden nicht mehr nur als Verteilungsprobleme, sondern als Integrationsdefizite verstanden. Die damit verbundene Debatte um die 'Gefährdung des Sozialen' (Kronauer) umfasst weitreichende Thesen zum sozialstrukturellen Wandel, unter anderem die, dass Ausgrenzungstendenzen sich von schichtspezifischen Risikofaktoren und Versorgungskategorien lösten, die gesellschaftliche Mitte erfassten und zu einem allgemeinen Lebensrisiko würden. Dieser populären Zeitdiagnose mangelt es an empirischen Belegen. Soziale Ausgrenzung als alltäglich erfahrener Anerkennungsverlust und wahrgenommene Einschränkung von Teilhabechancen findet bislang kaum Beachtung in den auf politischer Ebene mittlerweile etablierten Dokumentationssystemen. Empirischen Analysen fehlt häufig die für das Ausgrenzungsverständnis so zentrale Verbindung von Ungleichheits- mit Integrationsaspekten. In diesem Beitrag stehen deshalb Einschätzungen, Wahrnehmungen und Bewertungen sozialer Integration und prekärer Lebenslagen aus der Perspektive der Betroffenen im Mittelpunkt. Auf der Grundlage repräsentativer Bevölkerungsumfragen (Wohlfahrtssurvey, Eurobarometer) wird gezeigt, wie verbreitet Marginalisierungserfahrungen in der deutschen Bevölkerung sind, welche Risikogruppen betroffen sind und ob sich Teilhabedefizite bis in mittlere Gesellschaftsschichten hinein ausbreiten. Als Ergebnis zeigt sich, dass Marginalisierungserfahrungen klar an schwerwiegende Benachteiligungen wie Langzeitarbeitslosigkeit und dauerhafte Armut geknüpft sind und vor allem dann auftreten, wenn gleichzeitig soziale Unterstützungsnetzwerke fehlen. Im Verlauf des letzten Jahrzehnts haben Verunsicherungen hinsichtlich der Arbeitsplatzgarantie und der sozialen Absicherung zugenommen, die auch mittlere Gesellschaftsschichten nicht mehr verschonen. Die Ergebnisse legen nahe, die öffentliche Debatte um neue soziale Ungleichheiten begrifflich zu schärfen und zwischen sozialer Ausgrenzung als Abkopplung vom allgemeinen Wohlstandsniveau einerseits und verunsicherten Mittelschichten in prekärem Wohlstand andererseits zu unterscheiden." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; social situation; prosperity; social recognition; Mittelschicht; soziales Verhalten; Sozialstaat; social integration; social welfare state; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; Europa; risk society; Arbeitsplatzverlust; Lebenssituation; social inequality; soziale Lage; social participation; job loss; unemployment; poverty; social behavior; soziale Partizipation; middle class; social stratum; soziale Schicht; Wohlstand; social security; Europe; Sozialstruktur; Armut; Arbeitslosigkeit; soziale Integration; soziale Anerkennung; life situation; sozialer Wandel; social structure; exclusion; Exklusion; Risikogesellschaft; social change; soziale Ungleichheit}}