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@incollection{ Möller2006,
 title = {Die Thematisierung sozialer Ungleichheit im Kontext von Professionsinteressen am Beispiel des medizinischen Diskurses über Epilepsie},
 author = {Möller, Torger},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2006},
 booktitle = {Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2},
 pages = {4383-4392},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {3-593-37887-6},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-142079},
 abstract = {"Im Zentrum des Vortrages steht das Problem, wie und in welcher Weise soziale Ungleichheit innerhalb der medizinischen Profession thematisiert wird. Der Frage wird am Beispiel des medizinischen Diskurses über Epilepsie empirisch nachgegangen. Ab den 1960er Jahren entwickelt sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Demokratisierung von Wissenschaft und Gesellschaft ein neues sozialorientiertes, medizinisches Anforderungsprofil. Das medizinische Handeln soll sich nicht mehr ausschließlich auf diagnostisch-kurative Zwecke richten, sondern ebenso der sozialen Diskriminierung von Kranken und Behinderten entgegenwirken. Im medizinischen Diskurs wird dabei nur eine bestimmte Form sozialer Ungleichheit thematisiert: Der legitimen, medizinwissenschaftlich begründeten Beschränkung der Lebens- und Handlungschancen steht eine illegitime Ungleichbehandlung gegenüber. Die Produktion und Reproduktion dieser illegitimen sozialen Ungleichheit wird nicht innerhalb des medizinischen Systems verortet, sondern irrationale Vorurteile der Bevölkerung gelten als ursächliches Problem bei der Herstellung der Chancengleichheit von Kranken und Behinderten. Die Analyse medizinischer Fachpublikationen und populärwissenschaftlicher Medien zeigt jedoch, dass medizinisches Wissen maßgeblich an der Herstellung jener vermeintlich externbedingten sozialen Ungleichheit beteiligt ist. Die Art und Weise der Thematisierung sozialer Ungleichheit im medizinischen Diskurs muss somit vor dem Hintergrund der Reproduktion des medizinische Systems als legitimen Ort der gesellschaftlichen Wissensproduktion gesehen werden. Weiterhin kann am Beispiel der Epilepsie gezeigt werden, dass die ab den 1960er Jahren expansive Thematisierung sozialer Ungleichheit eng mit medizinischen Professionsinteressen verknüpft ist, die im Zusammenhang mit der Etablierung und Institutionalisierung der Epileptologie als medizinischem Teilgebiet stehen." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; epilepsy; knowledge transfer; discrimination; knowledge; soziale Folgen; Behinderter; Medizin; Krankheit; medicine; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; Epilepsie; Wissenstransfer; social inequality; handicapped; soziale Ungleichheit; social effects; illness; Wissen; Patient; patient}}