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%T An den Rändern der Hauptstadt: Verflechtungsmilieus im Fusionsprozeß
%A Matthiesen, Ulf
%E Sahner, Heinz
%E Schwendtner, Stefan
%P 549-553
%D 1995
%I Westdt. Verl.
%@ 3-531-12836-1
%= 2010-10-01T14:32:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-141308
%X "An der Peripherie der neuen deutschen Kapitale, im engsten Verflechtungsraum von Berlin mit Brandenburg finden rasante 'nachholende' Suburbanisierungsprozesse statt. Bedingt durch seine weltgeschichtlich singuläre Sondersituation war Berlin bis 1989 im Westteil überhaupt nicht, in seinem Osten nur stark abgebremst über die Metropolengrenzen der Zwanziger Jahre hinausgewachsen. Wie in einem Zeitraffer finden seither tendenziell sich überhitzende Verflechtungsprozesse statt; zudem entwickeln sich an der Peripherie der großen Stadt disparitäre Verteilungsmuster von Wachstums-, Stagnations- und Rezessionsräumen gleichzeitig. Trotz einer enormen Planungsdichte von seiten der beiden antagonistisch kooperierenden Fachverwaltungen (Stadtstaat vs. Flächenstaat: 'Es geht um Steuern') ähneln diese Verflechtungsprozesse auf verschiedenen Strukturebenen zunehmend fraktalen Wucherungen. Vor diesem 'epochalen' Hintergrund nun versucht das im Januar 1995 gestartete IRS-Forschungsprojekt 'Ränder der Hauptstadt', kleine, kontrastiv arrangierte Sozialmilieus aufzuspüren, in denen in besonders prägnanter Weise die nur teilweise planbaren Umbruchprozesse der faktischen Verflechtung von 'Mark und Metropole' zum strukturtypischen Ausdruck kommen. Mikromilieus des engsten Verflechtungsraumes beiderseits der Stadtgrenzen bilden mit ihren Interaktionsnetzen und Weltbildern einen entscheidenden 'informellen' Resonanzboden für die faktischen Strukturverflechtungen. Ihre 'Eigenschwingungen' können die rasanten Transformationsbewegungen an den Rändern der Metropole abfedern, aufschaukeln, in einen bedächtigeren oder bestandskritischen Takt bringen. Verflechtungsmilieus bilden insofern wichtige Adressaten für die gleichwohl bislang typischerweise milieufrei operierenden Siedlungs- und Regionalraumplanungen; dort, wo sie fallspezifische Niveaus interner Konsistenz und Vernetzung erreichen, können solche Milieus zum abfedernden oder problemverschärfenden Resistenzpotential für einen als Ganzes unplanbaren metropolitanen Entwicklungsprozeß werden. Gegenstand der einzelfallorientierten Milieurekonstruktionen sind daher typische, emergente Lebensformen und Deutungsmuster an den Rändern der Hauptstadt, die mit z.T. atemberaubender Konfliktchoreographie Ost und West, Schneller Wohnen mit Datschenkultur, Postsozialismus sowie Vormoderne etc., zu neuen regionalkulturellen Gestaltbildungen zusammenschließen. Problemrahmung, Untersuchungsanlage wie erste Zwischenergebnisse werden die drei Teile des Vortrags bilden." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info