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@incollection{ Menzel1996,
 title = {Jenseits des Ost-West-Konflikts: die Ethnisierung der Internationalen Beziehungen: ein neues Paradigma zur Analyse von Konfliktformationen},
 author = {Menzel, Ulrich},
 editor = {Clausen, Lars},
 year = {1996},
 booktitle = {Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995},
 pages = {294-308},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {3-593-35437-3},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-140650},
 abstract = {"In der Zeit des Kalten Krieges stellte der vor allem militärisch-politisch ausgetragene 'Ost-West-Konflikt' den strukturbildenden Grundkonflikt der internationalen Beziehungen dar. Nach dem Ende des Kalten Krieges zeichnet sich ein neues Strukturmuster ab: die 'liberale Logik' und eine hier als 'ethnisch' bezeichnete partikularistische Logik treffen konfliktträchtig aufeinander, wobei möglicherweise die internationalen Wirtschaftsbeziehungen zum Hauptschauplatz dieses neuen zentralen Konflikts werden. So lassen sich beispielsweise der 'Handelskrieg' zwischen den westlichen Industrieländern und den ostasiatischen Industrie- und Schwellenländern, die Regelung der (Arbeits-) Migration in der Europäischen Union und das konfliktträchtige Aufeinandertreffen von freiem Unternehmertum und ethnisch orientierter Unternehmenskultur als Aufeinandertreffen unvereinbarer Prinzipien interpretieren. Die Tendenz einer Ethnisierung von Konflikten ist hierzulande bislang entweder als exotisches Problem anderer Völker betrachtet oder unter rein innenpolitischen Aspekten thematisiert worden(Ausländerprogrome, Fremdenfeindlichkeit, Asyldebatte). Der Beitrag will darauf hinweisen, daß dies eine gefährlich verkürzte Sichtweise ist, da möglicherweise die Ethnisierung eine Grundtendenz auch der eigenen außenpolitischen Debatten wird (z.B. 'gelbe Gefahr' gefährdet Arbeitsplätze, Ausverkauf der Wirtschaft an Fremde). Gerade aus friedenswissenschaftlicher Sicht muß deshalb gefragt werden, ob diese neue Konfliktkonstellation als dauerhaft oder nur als vorübergehend anzusehen ist. Praxeologisch stellt sich die Frage, ob die beiden Logiken unvereinbar sind und nur die Überwindung einer der beiden Logiken zur Konfliktlösung führt oder ob angesichts der Dauerhaftigkeit des Konflikts eine 'friedliche Koexistenz' zwischen den beiden Logiken hergestellt werden kann. Die Fallstudien des Beitrags (Handelspolitik, Migrationspolitik, Unternehmenskultur) konzentrieren sich auf Bereiche, in denen das Aufeinandertreffen der beiden Prinzipien besonders virulent und konfliktträchtig erscheint und die alten Erklärungsmuster und Politikrezepte offensichtlich nicht mehr greifen." (Autorenreferat)},
 keywords = {internationale Wirtschaftsbeziehungen; Ethnizität; international relations; ethnicity; migration policy; Handel; ethnischer Konflikt; international economic relations; organizational culture; Unternehmenskultur; commerce; ethnic conflict; internationale Beziehungen; Migrationspolitik; trade policy; Handelspolitik}}