Volltext herunterladen
(2.134 MB)
Zitationshinweis
Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgenden Persistent Identifier (PID):
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-140467
Export für Ihre Literaturverwaltung
Die Veränderung der Lebensverhältnisse nach der Wende - Anlaß für eine neue Revolution?
Change in living conditions after the political transformation - occasion for a new revolution?
[Sammelwerksbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract
"In diesem Aufsatz wird die Frage behandelt, inwieweit die Veränderung der Lebensverhältnisse - im Sinne einer bestimmten Ausstattung mit persönlichen Ressourcen (wie z.B. Arbeitslosigkeit oder eine schlechtere wirtschaftliche Situation als vor dem Umbruch) - nach dem Zusammenbruch der ehemaligen DD... mehr
"In diesem Aufsatz wird die Frage behandelt, inwieweit die Veränderung der Lebensverhältnisse - im Sinne einer bestimmten Ausstattung mit persönlichen Ressourcen (wie z.B. Arbeitslosigkeit oder eine schlechtere wirtschaftliche Situation als vor dem Umbruch) - nach dem Zusammenbruch der ehemaligen DDR einen Einfluß auf politisches Engagement nach der Wende hat. Drei Arten politischen Engagements werden behandelt: legaler Protest, konventionelle Partizipation (z.B. Unterstützung eines Kandidaten einer Partei) und illegaler Protest. Bei der Beantwortung der genannten Frage wird von vorliegenden Forschungsergebnissen ausgegangen, nach denen die folgenden Anreize die zentralen Bedingungen für politisches Engagement sind (politische, wirtschaftliche und soziale) Unzufriedenheit, politische und ideologische Entfremdung, wahrgenommener politischer Einfluß, moralische Anreize(wahrgenommene Verpflichtung, sich zu engagieren) und soziale Anreize(Mitgliedschaft in Protest fördernden Netzwerken). Wenn die Veränderung der Lebensverhältnisse Engagement beeinflußt - so lautet die These, dann müßte eine Veränderung der Lebensverhältnisse die genannten Anreize verändern. Es wird behauptet, daß eine defizitäre Ausstattung mit Ressourcen, Unzufriedenheit damit und die wahrgenommene Verpflichtung des Staates, für geeignete Arbeitsplätze und Wohnungen zu sorgen, die genannten Anreize für Protest erhöht und damit indirekt zu politischem Engagement führt. Diese Hypothesen werden mittels einer durch die DFG geförderten, im Jahre 1993 durchgeführten Befragung von 725 Leipziger Bürgern geprüft. Insbesondere zeigte sich, daß eine defizitäre Ressourcen-Ausstattung die Anreize für politisches Engagement nicht beeinflußt. Dagegen erhöht die Unzufriedenheit mit der eigenen wirtschaftlichen Situation diese Anreize. Unzufriedenheit mit der Wohnsituation und die erwähnte wahrgenommene staatliche Verpflichtung beeinflussen die Anreize für Engagement nicht. Insgesamt beeinflussen die Faktoren, die sich auf die Lebensverhältnisse beziehen, Protest nur geringfügig. Dies erklärt, warum nach der Wende keine Massenproteste aufgrund der Veränderung der Lebensverhältnisse entstanden. Bemerkenswert ist, daß weder eine defizitäre Ressourcen-Ausstattung noch eine hohe Unzufriedenheit mit den persönlichen Lebensverhältnissen zu Anreizen für illegales politisches Handeln führen." (Autorenreferat)... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bundesrepublik Deutschland; politische Aktivität; Wiedervereinigung; soziale Folgen; Transformation; Lebensbedingungen; neue Bundesländer; soziale Lage; Wende
Klassifikation
Sozialpsychologie
Methode
deskriptive Studie; empirisch; empirisch-quantitativ
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995
Herausgeber
Clausen, Lars
Konferenz
27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch". Halle, 1995
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
1996
Verlag
Campus Verl.
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Seitenangabe
S. 595-616
ISBN
3-593-35437-3
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet
Lizenz
Deposit Licence - Keine Weiterverbreitung, keine Bearbeitung