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@incollection{ Schütze1997,
 title = {"Das ist sehr zufällig passiert" - Begründungen russischer Juden für die Migration nach Deutschland},
 author = {Schütze, Yvonne},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {1997},
 booktitle = {Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung},
 pages = {324-327},
 address = {Opladen},
 publisher = {Westdt. Verl.},
 isbn = {3-531-12878-7},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-138941},
 abstract = {"In dem noch nicht abgeschlossenen Projekt 'Russisch-jüdische Migranten im Vergleich' geht es um die Frage, ob und inwiefern die Eingliederungsprozesse junger russisch-jüdischer Migranten (Alter 18-25 Jahre), die nach Israel oder Deutschland gewandert sind, unterschiedlich verlaufen. Der folgende Beitrag beschäftigt sich allerdings nur mit einem Aspekt des deutschen Projektteils, nämlich den Begründungen, die die Befragten (N = 31) für die Migration nach Deutschland anführen. Die Migration nach Deutschland verstößt gegen eine Norm, die sowohl auf ein 'Verbot' 'Ein Jude soll nicht in das Land der Henker und Mörder gehen', wie auf ein 'Gebot' 'Jeder Jude hat die Pflicht zur Alija' zielt. Der Verletzung der stärkeren Norm wird sowohl mit Entschuldigungen, wie Abwehr der Verantwortlichkeit (die Migration nach Deutschland ist ein Zufall), Abwehr der Willentlichkeit (es war die Entscheidung der Familie, nicht die eigene), Berufung auf mildernde Umstände (ein Familienmitglied war krank) und mit Rechtfertigungen (dank dem Generationenwechsel hat sich die Norm, die die Migration nach Deutschland untersagt, überlebt), begegnet. Utilitaristische Erwägungen werden zwar als Gründe für die Auswanderung genannt, spielen aber als Rechtfertigung für die Migration nach Deutschland eine nachgeordnete Rolle. Die Verletzung der schwächeren Norm wird in erster Linie mit dem Kulturunterschied legitimiert (Deutschland gleich europäische Kultur, Israel gleich orientalische Kultur). Andererseits erwägt mehr als die Hälfte der Befragten die Alija. Diese Erwägung kann einmal als Gewissensberuhigung interpretiert werden, zum anderen verweist sie auch auf die Bedeutung Israels als virtuelle Heimat und Ort der Zuflucht, falls in Deutschland 'etwas passiert'." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; Prozess; post-socialist country; Jude; Entscheidung; process; Norm; emigration; migrant; Migration; Russland; decision; standard; Migrant; Federal Republic of Germany; Russia; migration; Auswanderung; postsozialistisches Land; Einwanderung; immigration; UdSSR-Nachfolgestaat; Jew; USSR successor state}}