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%T Migration und raum-zeitliche Sozialisation
%A Cappai, Gabriele
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 337-340
%D 1997
%I Westdt. Verl.
%@ 3-531-12878-7
%= 2010-10-01T14:23:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-138919
%X "Raum und Zeit sind in der Migrationsforschung zwei vernachlässigte Kategorien. Dies hängt möglicherweise auch damit zusammen, daß diese zwei Dimensionen seitens des Auswanderers nicht zum expliziten Thema gemacht werden, so daß sie auch bei jenen interpretativen Ansätzen, die an die Aussagen der Betroffenen direkt anzuschließen beabsichtigen, unberücksichtigt bleiben. Trotz dieser Schwierigkeit in der Konzeptualisierung seitens der untersuchten Gruppe soll anhand unterschiedlichen Quellenmaterials (Briefe, Einzel- und Gruppeninterviews, Beschreibung von privaten und öffentlichen Räumen) gezeigt werden, daß insbesondere bei den Auswanderern der ersten Generation bestimmte Probleme in der Anpassung an die neue Wirklichkeit erst auf dem Hintergrund einer bestimmten raum-zeitlichen Sozialisation erklärbar sind. Die Analyse des empirischen Materials gestattet, in Hinblick auf die Begriffe von Raum und Zeit bei der zur Diskussion stehenden Auswanderergruppe eine pragmatische, eine symbolische und eine sozial-interaktive Orientierung zu unterscheiden. Auf diesen unterschiedlichen Ebenen soll gezeigt werden, daß eine bestimmte raum-zeitlichen Sozialisation auch nach einem langjährigen Aufenthalt im Aufnahmeland Handlungsdispositionen, Handlungsvollzüge und Handlungsentwürfe des Auswanderers bestimmt. Das Resultat, zu dem die Studie gelangt, ist, daß sowohl Raum als auch Zeit keinesfalls, wie es eine bestimmte sozialwissenschaftliche Tradition will, als bloß formaler Rahmen aufgefaßt werden können, innerhalb derer sich das soziale Leben der Subjekte abspielt. Erst durch eine bestimmte raum-zeitliche Strukturierung gewinnt dieses Leben vielmehr seinen sozialen Charakter. Erst eine bestimmte räumliche und zeitliche Gestaltung der heimatlichen Lebenswelt konstituiert sowohl kooperative als auch konfliktuale Verhaltensformen, die im soziokulturellen Kontext des jeweiligen Aufnahmelandes oft nicht reproduzierbar sind. Migrationsforschung, will sie ihrem Objekt gerecht werden, muß in Zukunft dieser Tatsache Rechnung tragen." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info