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@incollection{ Staender1995,
 title = {Systemische Eigendynamik und politische Steuerungsversuche: das Beispiel der kardiologischen/ kardiochirurgischen Versorgung},
 author = {Staender, Johannes and Bergner, Elisabeth},
 editor = {Sahner, Heinz and Schwendtner, Stefan},
 year = {1995},
 booktitle = {27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen},
 pages = {248-251},
 address = {Opladen},
 publisher = {Westdt. Verl.},
 isbn = {3-531-12836-1},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-137416},
 abstract = {"Die kardiologische/kardiochirurgische Versorgung ist ein technisch hochgradig durchdrungener Leistungsbereich des Gesundheitswesens, der sich durch eine ausgeprägt expansive Dynamik auszeichnet. Im Zuge dieser Entwicklung sind die Herzzentren als spezialisierte Versorgungseinrichtungen entstanden. 61 dieser Zentren sind bislang gegründet worden; weitere Gründungen stehen bevor. Angestiegen ist auch die Zahl der niedergelassenen Kardiologen. Dieses Wachstum der Angebotskapazitäten war mit einer Diversifikation des Leistungsangebots und einer zum Teil immensen Steigerung der Leistungszahlen im diagnostischen wie im therapeutischen Bereich verbunden. Mit der PTCA, einer invasiven kardiologischen Behandlungstechnik, konnte sich ein neues Verfahren auf breiter Front durchsetzen. Die PTCA kann in vielen Fällen als Alternative zur Bypass-Operation angesehen werden. Ihre Substitutionseffekte blieben gleichwohl weit hinter mancher Erwartung zurück; trotz einer rapiden Zunahme des PTCA-Volumens stiegen auch die Operationszahlen kontinuierlich an. 1985 legte die Konferenz der Gesundheitsminister der Länder einen Richtwert von 400 Herzoperationen mit Herz-Lungenmaschine pro 1 Mill. Einwohner fest. Bereits wenige Jahre später wurde eine Anhebung der Richtgröße auf 500 bis maximal 700 Operationen empfohlen. Mittlerweile werden im Bundesdurchschnitt (alte Länder) 795 Operationen pro 1 Mill. Einwohner durchgeführt. Der Ausbau der Operationskapazitäten macht eine weitere Steigerung bis auf 950 Operationen möglich. Ziel unseres Beitrags ist es, Funktionsweise und innere Dynamik dieses Segments des Gesundheitssystems (das Zusammenspiel der Expansionsfaktoren und Differenzierungsfaktoren) zu analysieren. Es hat den Anschein, daß im medizinischen Handlungsfeld selbst kaum limitierende Faktoren wirksam sind. Die Expansion wird primär durch politische Interventionen gedämpft und konditioniert. Wir möchten die Interaktion zwischen politischen Steuerungsversuchen (Kapazitätenplanung der Länder, Gesundheitsstrukturgesetz) und systematischen Eigendynamiken rekonstruieren. Dabei stützen wir uns auf differenzierungstheoretische und steuerungstheoretische Ansätze, die sich darum bemühen, Strukturmerkmale und Akteurmerkmale aufeinander zu beziehen und eine Mehr-Ebenen-Modellierung sozialer Zusammenhänge gestatten. Zwischenergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts, das sich mit der Versorgung von Herzpatienten in zwei Regionen der Bundesrepublik befaßt, werden für Zwecke der Darstellung und Analyse von Versorgungsstrukturen herangezogen." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; Steuerung; heart disease; Herzinfarkt; medizinische Versorgung; heart attack; health care delivery system; Herzkrankheit; medical care; Gesundheitswesen; surgery; structure; Krankenhaus; hospital; Gesundheitspolitik; Federal Republic of Germany; steering; Operation; health policy; Struktur}}