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%T Geständnismotivierung in Beschuldigtenvernehmungen: zur hermeneutischen und diskursanalytischen Rekonstruktion von Wissen
%A Niehaus, Michael
%A Schröer, Norbert
%J Sozialer Sinn
%N 1
%P 71-93
%V 5
%D 2004
%K historische Diskursanalyse; Hermeutische Wissenssoziologie; Polizeiforschung; Vernehmungstechnik; Geständnis
%= 2008-08-27T08:57:00Z
%~ Universität Duisburg-Essen
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-15870
%X In einem Forschungsprojekt beschäftigten wir uns mit der Frage, unter welchen Bedingungen ein Beschuldigter dazu motiviert werden kann, seine Tat im Prozess der Vernehmung zu gestehen. Um das Ineinandergreifen kultureller, rechtlicher und sozialer Beweggründe aufzuklären, wurde das Problemfeld unter drei Aspekten erschlossen. Erstens wurde das diskursive Umfeld untersucht, mit dem die Geständnispraxis verknüpft ist. Zweitens wurden Vernehmungstranskripte einer Sequenzanalyse unterzogen, um über die allmählich herbeigeführten Motivationen zum Geständnis Aufschluss zu erhalten. Und drittens wurde die Entwicklung der Geständnispraxis in einem historischen Längsschnitt seit Abschaffung der Folter untersucht. Zu diesem Zweck wurden zwei verschiedene methodologische Konzepte kombiniert: Hermeneutische Wissenssoziologie und historische Diskursanalyse. Es sollte gezeigt werden, dass diese beiden Konzepte kompatibel sind und sich gegenseitig ergänzen können. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass polizeiliche Vernehmungsbeamte für die Motivierung zum Geständnis auf einer strukturellen Ebene auf ein Erziehungsdispositiv zurückgreifen müssen, um eine Beziehung zwischen sich und dem Beschuldigten herstellen zu können.
%X In our research work we are concerned with the question under which circumstances a suspect can be motivated to confess his crime in interrogation. Since cultural, legal and social motives work together, we approach this problem from three different points of view. The first we examine the discourses about the practice of confession, in the second place police interrogation transcipts analysed step by step, in the third place we try to reconstruct the practice of confession in its historical development since abolition of torture. To this purpose, two different scientific methods had to be combined: hermeneutical sociology of knowledge and historical discource analysis. We try to illustrate that these different scientific methods are compatible and may serve as supplements. In the result, it can be shown that the motivation to perform a confession in interrogations makes use of educational patterns in a structural sense because the interrogator must built up a relation between himself and the accused.
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info