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%T Die Krim nach dem Georgien-Krieg – Wird Geschichte zur Waffe? Eine Analyse deutscher, ukrainischer und russischer Presseberichterstattung über die Krim nach dem Georgien-Krieg
%A Rothe, Judith
%P 28
%V 4
%D 2009
%@ 1611-7034
%= 2010-09-23T14:03:00Z
%~ USB Köln
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-129428
%X "Durch den Krieg zwischen Georgien und Russland im August 2008 fielen auch die ukrainisch-russischen Beziehungen auf einen weiteren Tiefpunkt. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko fürchtete mit Ausbruch der Kriegshandlungen, dass Russland die ukrainische Halbinsel Krim im Schwarzen Meer bedrohen könnte. Auch der französische Außenminister Bernard Kouchner äußerte sich Ende August 2008 besorgt, wodurch das Thema große Aufmerksamkeit in den westeuropäischen und deutschen Medien erhielt. Vor dem Hintergrund einer deutlich eingeschränkten Pressefreiheit in Russland und wettbewerbsverzerrender Strukturen in der Ukraine wurde untersucht, in welcher Form dieses Thema in den Printmedien beider Länder diskutiert wurde. Durch die Untersuchung der deutschen Zeitungen wurde herausgearbeitet, wie und in welchem Umfang deutsche überregionale Printmedien über diesen möglichen Konflikt berichtet hatten. Die Analyse ausgewählter Printmedien der Ukraine, Russlands und Deutschlands hat die Einschätzung einer möglichen Bedrohung der Krim nicht bestätigt. Die Untersuchung dokumentiert aber grundsätzliche Konfliktpunkte der ukrainisch-russischen Beziehungen und wirft exemplarisch ein kritisches Licht auf die deutsche Berichterstattung über dieses sensible Thema. Sowohl Präsident Viktor Juschtschenko wie auch Regierungschefin Julija Timoschenko nutzten die mediale Aufmerksamkeit für die Platzierung ihrer eigenen innen- wie auch außenpolitischen Interessen. Die russischen Printmedien waren durch die mediale Präsenz des Georgien- Krieges gezwungen, sich zu den ukrainischen und westeuropäischen Einschätzungen eines möglichen Angriffes auf die Krim zu positionieren. Die deutsche Berichterstattung über eine mögliche Bedrohung der Krim nach dem georgisch-russischen Konflikt spiegelte zwar alle relevanten Streitpunkte der ukrainisch-russischen Beziehungen wider, gleichzeitig wurde aber die vermeintliche Bedrohung weder genauer begründet noch mit Beispielen belegt. Auf diese Weise fand in der deutschen Berichterstattung keine Analyse der innenpolitischen Relevanz des Themas in der Ukraine und Russland statt, was die Beurteilung Russlands als Aggressor und die Ukraine als nächstes Opfer begünstigte." (Autorenreferat)
%X "In August 2008, during the short war between Georgia and Russia, Ukrainian-Russian relations reached a new all-time low. Immediately after the war had started, Ukrainian President Viktor Juschtschenko feared a Russian threat to Ukraine's territorial integrity, most significantly with respect to the Crimea peninsula. By the end of August, also Bernard Kouchner, French Foreign Minister, had uttered similar concerns. Consequently, European and German newspapers were assigning significant coverage to the issue. This study examines the media coverage on the Crimea issue in three select markets: Russia, Ukraine, and Germany. The Russian case is specifically remarkable, as the press in this country is operating under extremely restricted conditions. In the case of Ukraine, the largely distorted competition in the media market makes this survey particularly interesting. The survey of German national newspapers provides a perspective from a third, not directly involved country with a free press market. Both Ukrainian president Viktor Yushchenko and the Ukrainian Prime Minister Yuliya Tymoshenko made use of the increased media coverage to push their domestic and foreign policy agendas. As the war in Georgia had created enormous attention in the media, Russian papers frequently commented on European and Ukrainian fears concerning a possible Russian move towards Crimea. Although, by and large, German press coverage on the Crimea issue reflected most important aspects of the conflict between Ukraine and Russia, it provided little understanding for the underlying reasons of the crisis. The respective domestic political motives in both Russia and Ukraine were all but ignored. Once, more this created the rather lop-sided impression that Russia alone was to be blamed for the escalation with Ukraine being the next victim of Russian aggression." (author's abstract)
%C DEU
%C Berlin
%G de
%9 research report
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info