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%T Kreativität als Norm - zum Erfolg verdammt? Open-Source- Software zwischen sozialer Bewegung und technischer Innovation
%A Holtgrewe, Ursula
%E Allmendinger, Jutta
%P 399-424
%D 2001
%I Leske u. Budrich
%K open source
%@ 3-8100-3280-8
%= 2010-08-11T11:14:00Z
%~ USB Köln
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-122638
%U http://soziologie.uni-duisburg.de/personen/holtgrewe/uh-dgs2k.pdf
%X "Der Beitrag geht der Frage nach, was geschieht, wenn in der multimedial vernetzten Wissensgesellschaft Kreativität selbst zur Norm und grundlegenden Anforderung an die sozialen
Subjekte wird, während sich die Bewertungsmaßstäbe der Kreativität selbst verändern. Gesellschaftsweit geht es in abnehmendem Maß um soziale Transformation, zunehmend um
marktgängige Innovation, wenn das Modell unternehmerischer und an zahlungskräftiger
Nachfrage orientierter Innovation sich in soziale Sphären ausbreitet, die herkömmlicherweise
anderen Logiken folgen. Dann erscheint der Markt – eine hochspezifische Form gesellschaftlicher
Bewertung von Kreativität – als Zielpunkt kreativen Handelns allgemein. Damit jedoch
steigt das Risiko, dass gerade jene spannungsvolle Vielfalt von Handlungs- und Erfahrungsräumen
sozial eingeebnet und 'zum Erfolg verdammt' wird, aus der soziale Innovationen und
Aufbrüche entstehen können. Jedoch macht es Sinn, solche Tendenzen soziologisch nicht
einfach als 'vollendete Tatsachen' (Hack 1988) zu betrachten und damit zu verdoppeln, sondern
die Aufmerksamkeit für die Vielfalt von Zusammenhängen, Orientierungen, Werten und
Institutionen zu schärfen, in denen kreativ und innovativ gehandelt wird – und eben weiterhin
von Kreativität in einem auch gesellschaftstheoretisch anspruchsvollen Sinne zu reden.
Deswegen untersuche ich hier ein Beispiel dafür, dass kreatives Handeln nicht nur marktliche
Erfolgskriterien in Frage stellt, sondern sich auch die Erhaltung und Erweiterung seiner
eigenen Bedingungen zum Ziel setzt. Open-Source- bzw. freie Software markiert ein Feld
technischer Innovation, in dem Projekte und EntwicklerInnen-Communities explizit eine 'andere'
Ökonomie öffentlicher Güter und freiwilliger Gaben konstituieren. Dabei sind jedoch
Verzweigungen entlang der Frage auszumachen, worauf sich kreatives Handeln bezieht: Auf
technische Innovation, die gerade wenn sie 'erfolgreich' ist, mehr oder minder direkt unter
die Anforderungen und Zwänge marktlichen Erfolgs gerät, oder darüber hinaus auf den Entwurf
eines politisch-normativen Gegenmodells zwischen Basisdemokratie und technischer
Exzellenz. An zwei Beispielen aus dem Open-Source-Kontext wird deutlich werden, wie die
Grenzen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Bewertungsweisen von Kreativität in
Prozessen kreativen Handelns erst gezogen, verschoben und verhandelt werden." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info