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@incollection{ Rammert2002,
 title = {Technik und Handeln: wenn soziales Handeln sich auf menschliches Verhalten und technische Artefakte verteilt},
 author = {Rammert, Werner and Schulz-Schaeffer, Ingo},
 editor = {Rammert, Werner and Schulz-Schaeffer, Ingo},
 year = {2002},
 booktitle = {Können Maschinen handeln? : soziologische Beiträge zum Verhältnis von Mensch und Technik},
 pages = {11-64},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {3-593-37154-5},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-122133},
 abstract = {"Die Frage nach der Technik und dem Handeln hat eine lange Tradition. In ihr
wurden die Sphären der Technik und des menschlichen Handelns überwiegend
streng getrennt. Die Technik lag im Reich der Notwendigkeit; sie bestand aus
sachlichen Objekten; für sie galten die Regeln des Sachzwangs; ihr Verhalten
war durch Repetitivität und Zuverlässigkeit gekennzeichnet; Schematismen,
Funktionalitäten und Automatismen machten sie aus. Das Handeln hingegen
rangierte hoch oben im Reich der Freiheit; es war den menschlichen Subjekten
vorbehalten; für sie wurden die rationale Wahl und das Recht der Aushandlung
von Regeln angenommen; ihr Verhalten wurde mit Kreativität und Kontingenz
verbunden; das Wesen menschlichen Handelns wurde in der Fähigkeit zur Reflexion,
zur situativen Interaktion und in der Autonomie gesehen. Diese dualistische
Auffassung von Mensch und Technik lässt sich in der knappen Aussage
zusammenfassen: 'Menschen handeln, Maschinen funktionieren nur.' Beide Seiten der Aussage wollen wir in Frage stellen. Die Menschen sind
weniger die immer und überall autonom und allein Handelnden, als die wir uns gerne sähen. Die Biologie von Darwin bis Wilson hat aufgewiesen, wie stark
menschliches Handeln durch Vererbung und Umweltmechanismen eingeschränkt
ist. Die Psychologie von Freud bis Skinner hat den narzistischen Stolz
des Menschen auf seine Autonomie tief gekränkt, indem sie auf die großen Anteile
unbewusster Handlungstriebe und reaktiver Verhaltensmechanismen aufmerksam
gemacht hat. Die Soziologie von Marx über Mead bis Merton hat
nachgewiesen, dass soziale Struktur und sozialer Sinn wesentlich als nichtintendiertes
Ergebnis gesellschaftlicher Interaktion entstehen und nicht als beabsichtigtes
Resultat individuellen Handelns. Es wird nicht nur im Alltag davon
gesprochen, dass Menschen 'funktionieren'. Auch in den empirischen Handlungswissenschaften
gibt es genügend Belege für repetitives Verhalten, Mechanismen
der Handlungskoordination und Funktionslogiken, welche die Rede von
der Autonomie des Handelns in die Schranken weisen. Die Frage nach dem
Handeln stellt sich vor diesem Hintergrund neu: Was kann unter diesen Bedingungen
Handeln heißen? Wer oder was alles kann als 'Akteur' wirken und so
bezeichnet werden?" (Textauszug)},
 keywords = {Theorie; soziologische Theorie; sociotechnical system; Handlung; künstliche Intelligenz; soziotechnisches System; artificial intelligence; Handlungstheorie; Gesellschaft; action theory; interaction; society; Mensch-Maschine-System; man-machine system; interaktive Medien; sociological theory; action; mechanization; Technologie; theory of society; human being; Technisierung; Gesellschaftstheorie; interactive media; knowledge; neue Technologie; Mensch; Technik; Denken; new technology; thinking; theory; engineering; Interaktion; Wissen; technology}}