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%T Perspektiven und Grenzen der empirischen Netzwerkanalyse für die Innovationsforschung am Fallbeispiel der Konsumgüterindustrie
%A Häußling, Roger
%P 17
%V 5-2003
%D 2003
%K Netzwerkforschung; Strukturen; Relationen; Komplexitätsproblem; Fallbeispiel
%= 2008-07-07T15:19:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-11633
%X Das Netzwerkkonzept rückt für die adäquate Erschließung von Innovationen immer mehr in den Mittelpunkt der aktuellen soziologischen Diskussion. Vor diesem Hintergrund geht der Autor der Frage nach, ob nicht auch das empirische Pedant, die Netzwerkanalyse (NWA), für die techniksoziologische Innovationsforschung fruchtbar gemacht werden kann. Dazu sind allerdings eine Reihe von Veränderungen und Erweiterungen vorzunehmen: (1) Wie lassen sich sozialrelevante Anwendungen von Technologien in das Konzept aufnehmen und von menschlichen Aktivitäten abheben? (2) Lassen sich dynamische Prozesse ohne hohen Erhebungsaufwand in das Untersuchungsprofil einbinden, wobei dann der NWA die Beschreibung der Häufigkeit und Wertigkeit von Interaktionen zwischen Akteuren zukäme? (3) Wie können Kontextgrößen, die sich auf höher- bzw. niedrigerstufigen Aktionsebenen abspielen und Einfluss auf die Netzwerkprozesse nehmen, sinnvoll im Untersuchungsdesign berücksichtigt werden? Diese empirisch-methodischen Fragen verweisen auf die problematischen Grenzen des Netzwerkkonzeptes selbst. Ihnen wird im Rahmen der Untersuchung durch zwei Strategien abgeholfen: (1) zum einen durch eine analytische Konzepterweiterung in der Weise, dass Technologien als Knotenpunkte modelliert und die von ihnen ausgehenden Relationen adäquat erfasst werden können; (2) zum anderen durch mit dem Netzwerkkonzept verknüpfbare Theoriebausteine (Mehrebenenuntersuchung), welche die wesentlichen Deutungslücken schließen. Auf diese Weise kommt der Netzwerkgedanke auch auf der konzeptuellen Ebene selbst zur Anwendung, denn es gibt mehrere Theoriemodule, u.a. auch das Netzwerkkonzept, die miteinander verflochten werden. Diese konzeptuellen Strategien werden beispielhaft anhand des Forschungs- und Entwicklungsprojekts von Navigationssystemen eines international agierenden Herstellers von Autoradios untersucht. Der Untersuchungsgegenstand lässt sich in einen Untersuchungskern und Peripherien unterteilen. Kern des Innovationsprozesses bildet das Entwicklungsteam (Elektrotechniker, Ingenieure, Produktdesigner, Produktmanager, Informatiker, Geograph) einschließlich aller wesentlichen Technologien und Problemlösungsstrategien. Die Peripherien gliedern sich in organisationale Peripherien (Leiter der FuE-Abteilung, Unternehmensführung u.a.) und Umweltperipherien (unternehmensexterne Organisationen). Bei der Untersuchung der soziotechnischen Genese erfolgt die Datenerhebung mittels fokussierter Interviews teaminterner und -externer Personen. Mit dem dargelegten Theorie- und Methodendesign ist es möglich, ein besseres Verständnis von multidimensionalen Innovationsprozessen mit verschiedenen Aktionsebenen zu gewinnen sowie durch vergleichende Analysen eine Topologie von Innovationen zu erhalten. Offen bleibt allerdings, ob dieses Konzept auch auf andere soziale Prozesse zwischen Individuen und Techniken (z.B. betriebliche Arbeitsprozesse) übertragbar ist. (ICG2)
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%9 Arbeitspapier
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