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%T Ritardando and accelerando in reflexive innovation, or how networks synchronise the tempi of technological innovation
%A Rammert, Werner
%P 15
%V 7-2000
%D 2000
%K Technology; reflexive, Networks; Synchronisation; Coordination; Schumpeter
%= 2008-06-25T09:24:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-10531
%X Der vorliegende Beitrag untersucht die Rhythmen der reflexiven Innovation und zeigt, dass Netzwerke über die besondere Fähigkeit verfügen, die institutionellen und zeitlichen Unterschiede im heterogen verteilten System der Innovation aufrechtzuerhalten und gleichzeitig aufeinander abzustimmen. Zunächst erfolgt ein Überblick über den Wandel, dem innovatives Handeln historisch unterlag. Der Rhythmus der vormodernen Innovation könnte mit der Taktfolge: Routine - Routine - Innovation / Routine - Routine - Innovation / usw. beschrieben werden. Routinehandlungen dominieren. Der Rhythmus der modernen Innovation ist jedoch viel lebhafter: Innovation - Routine - Routine / Innovation - Routine - Routine / usw. Jetzt wird der erste Takt betont. Die innovativen Akte werden verbunden, und ein andersartiger, beschleunigter Rhythmus entsteht. Der Tempowandel wurde nicht durch einen substantiellen Wandel, sondern nur durch die Veränderung der Interpunktion bewirkt. Danach beleuchtet der Autor die Konsequenzen der Moderne, nämlich die reflexive Innovation. In der Moderne wurde die technische Innovation beschleunigt, aber in einem sozial verteilten System der Technikerzeugung. Tempo und Richtung der technischen Entwicklung wurden zwar von lokalen Traditionen entbunden, hingen aber nunmehr von einer Vielfalt institutioneller Felder, wie Wissenschaft, Wirtschaft und Staat, mit ihren unterschiedlichen Zeithorizonten und Orientierungskomplexen ab. Seit zwei Jahrzehnten zeigt dieses Innovationsregime Zeichen von Krise und Auflösung. Immer stärker mehren sich die Anzeichen dafür, dass die erfolgreiche Beschleunigung und die funktionale Aufteilung der innovativen Handlungen die etablierten institutionellen Arrangements untergräbt und dass die standardisierten Innovationspfade verlassen werden. Die Folgen der erfolgreichen Innovation verändern ungewollt die Form der Innovation. Dieser Sachverhalt kann als Fall von reflexiver Modernisierung gedeutet werden. Abschließend untersucht der Autor das Aufkommen eines "post-schumpeterianischen Innovationsregimes". Das post-schumpeterianische Innovationsregime unterscheidet sich von seinen Vorgängern dadurch, dass weder einzelne risikofreudige Erfinder-Unternehmer noch ein einzelner Weltkonzern, weder die wissenschaftliche Großforschung noch die staatliche Forschungsbürokratie allein Ton und Tempo der Innovation angeben können, sondern Innovationsnetzwerke in den Rang eines zentralen Agenten aufrücken. (ICD)
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