Endnote export
%T Wehrpflicht oder Freiwilligendienst? Einstellungen der Bevölkerung zur Bundeswehr und einer "Neuen Wehrpflicht" nach der "Zeitenwende" %A Brettfeld, Katrin %A Kleinschnittger, Janosch %A Richter, Thomas %A Wetzels, Peter %P 11 %V 02/25 %D 2025 %~ GIGA %> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-103960-5 %X Im Juni 2024 wurden durch den Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der Ukraine, Pläne für einen "Neuen Wehrdienst" vorgestellt. Diese sahen unter anderem für ausgewählte wehrfähige Männer eine sechsmonatige militärische Grundausbildung vor, die auch Frauen freiwillig absolvieren könnten. Ende Juni 2024 wurde im Rahmen der Studie MiDInt ("Menschen in Deutschland: International"), die im Kontext des MOTRA-Forschungsverbundes durchgeführt wird, eine repräsentative Stichprobe von n = 2430 in Deutschland lebenden Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren u.a. zu ihren Einstellungen in Bezug auf eine mögliche Wehr- bzw. Dienstpflicht und ihrer Bereitschaft zur Ableistung einer militärischen Grundausbildung befragt. Etwa ein Viertel lehnte jegliche Form einer Dienstpflicht ab; dies gilt insbesondere für Frauen und jüngere Menschen unter 30 Jahren. Knapp die Hälfte (47%) aller Befragten befürwortete eine einjährige allgemeine Dienstpflicht für Personen unter 21 Jahren, die entweder bei der Bundeswehr oder in einer zivilen Einrichtung abgeleistet werden kann. Interesse an einer militärischen Grundausbildung bei der Bundeswehr äußerten 14% der Befragten; bei den unter 30-Jährigen lag diese Rate bei knapp 19%. Ein solches Interesse an einer militärischen Grundausbildung findet sich quer durch die politische Landschaft der Bundesrepublik; lediglich bei Wählern der Linken ist die Rate besonders niedrig. Die Wahrnehmung einer Bedrohung durch einen möglichen Krieg beeinflusst das Interesse an einer solchen militärischen Grundausbildung zwar deutlich. Dies stellt aber nur bei etwa 20% der Interessenten den dafür entscheidenden Faktor dar. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Bereitschaft der jüngeren Bevölkerung zu einem freiwilligen Dienst, auch im militärischen Bereich der Bundeswehr, relativ hoch ist. Entscheidend für die Aktivierung und Nutzung dieses Potenzials unter der jüngeren Bevölkerung wird neben der gesellschaftlichen Anerkennung der Leistungen von Soldaten und Soldatinnen vermutlich auch die Art der persönlichen Ansprache der potenziellen Freiwilligen sein. %C DEU %C Hamburg %G de %9 Arbeitspapier %W GESIS - http://www.gesis.org %~ SSOAR - http://www.ssoar.info