Download full text
(350.2Kb)
Citation Suggestion
Please use the following Persistent Identifier (PID) to cite this document:
https://doi.org/10.21241/ssoar.103895
Exports for your reference manager
Soziale Ungleichheitsdynamiken aus mikroanalytischer Perspektive: Entwurf einer Typologie
[conference paper]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Im Zentrum der Ungleichheits- und Armutsforschung steht die Frage nach den sozialen Ursachen und Konsequenzen der regelmäßig ungleichen Verteilung von Ressourcen, Chancen und Positionen. Will man Ungleichheitsphänomene nicht nur beschreiben, sondern auch erklären und verstehen, benötigt man Einblick... view more
Im Zentrum der Ungleichheits- und Armutsforschung steht die Frage nach den sozialen Ursachen und Konsequenzen der regelmäßig ungleichen Verteilung von Ressourcen, Chancen und Positionen. Will man Ungleichheitsphänomene nicht nur beschreiben, sondern auch erklären und verstehen, benötigt man Einblick in die Prozesse, in denen sie zugeteilt, angeeignet oder vorenthalten werden. Damit rücken Akteure und Akteurskonstellationen in das Zentrum der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit von Phänomenen sozialer Ungleichheit. So stellen sich verschiedene Fragen: Wie wird Ungleichheit in der alltäglichen Wahrnehmung und Begegnung (re)produziert? Wie erklären sich sogenannte empirische Ausnahmen des "unerwarteten" Auf- und Abstiegs? Wie werden Legitimations- und Rechtfertigungsmuster im alltäglichen Unterscheiden beispielsweise von Armut erzeugt? Zahlreiche Studien in der Armuts-, Familien-, Arbeits- oder Migrationssoziologie nehmen die Gemachtheit sozialer Ungleichheit in den Blick. Sie fragen aus einer interpretativen, handlungstheoretischen und praxeologischen Perspektive nach der Rolle von Akteuren bei der Herstellung, der Verfestigung und dem Wandel von Ungleichheit. Dieses Potenzial der mikroanalytischen Forschung wird in der Ungleichheitssoziologie bislang nicht systematisch genutzt. Auf Grundlage einer Metaanalyse qualitativer Ungleichheitsstudien (2000-2015) machen wir mit einer Typologie von Prozessen der Ungleichheitsgenese einen Vorschlag zur Theoretisierung. Die inhaltliche Ausarbeitung und Benennung von Prozessen orientierte sich an der Bildung empirisch begründeter Kategorien. Studienergebnisse wurden einem Prozesstyp danach zugeordnet, auf welche Weise (durch welche Handlungen, Praktiken oder Deutungen) eine Ungleichverteilung von Ressourcen oder Positionen zwischen den Akteuren zustande kam. So können wir zwischen: 1) kategorisieren, 2) bewerten, 3) teilhaben und 4) weitergeben unterscheiden.... view less
Keywords
social inequality; poverty; distributive justice; equal opportunity; social mobility; social actor
Classification
General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories
Collection Title
Geschlossene Gesellschaften: Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bamberg 2016
Editor
Lessenich, Stephan
Conference
38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Geschlossene Gesellschaften". Bamberg, 2016
Document language
German
Publication Year
2017
ISSN
2367-4504
Status
Published Version; reviewed