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[conference paper]

dc.contributor.authorLill, Maxde
dc.contributor.editorLessenich, Stephande
dc.date.accessioned2025-07-14T15:36:06Z
dc.date.available2025-07-14T15:36:06Z
dc.date.issued2017de
dc.identifier.issn2367-4504de
dc.identifier.urihttps://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/103649
dc.description.abstractProzesse der sozialen Schließung und Entsolidarisierung in Betrieben sind in den letzten Jahren vor allem mit Blick auf das Verhältnis von Kern- und Randbelegschaften intensiv diskutiert worden. Aber auch innerhalb der Stammbelegschaften und bis hinein in das Segment hochqualifizierter Fach- und Führungskräfte zeigen sich Tendenzen der Ausgrenzung und Machtkonzentration, in denen u.a. die Ungleichheitskategorie Geschlecht in neuer Weise wirksam wird: Einerseits werden betriebliche Geschlechterverhältnisse und Organisationskulturen innerhalb von Restrukturierungs- und Vermarktlichungsprozessen umgeformt, was mit veränderten Anforderungen und Zuschreibungsdynamiken gegenüber Männern und Frauen einhergeht. Andererseits führt der Wandel der außerbetrieblichen Lebens- und Geschlechterverhältnisse zu neuen Ansprüchen und Verpflichtungsbalancen der Subjekte, die sich auf eigensinnige Weise zu den vorgefundenen betrieblichen Bedingungen verhalten. In einem empirischen Projekt in der Landesbank Berlin, dessen Ergebnisse zur Diskussion gestellt werden sollen, fragten wir nach konkreten Mechanismen und Folgen dieses doppelten Umbaus betrieblicher Geschlechterverhältnisse. Ziel war zum einen, in den Handlungsorientierungen von Führungskräften Blockaden und mögliche Ansatzpunkte für gleichstellungspolitische Initiativen kenntlich zu machen. Zum anderen sollte die Brisanz (und De-Thematisierung) von Geschlechterpolitik im Kontext von Restrukturierung, renditeorientierter Leistungssteuerung und Finanzmarktkrise exemplarisch illustriert und analysiert werden.Im Rückblick auf über zehn Jahre des Unternehmensumbaus wird die These entwickelt, dass sich eine geschlechterpolitisch widersprüchliche Konstellation abzeichnet: Autoritären Schließungsprozessen stehen neue Solidarisierungspotentiale aufgrund veränderter Ansprüche an Arbeit und Leben bei einem Teil der Führungskräfte gegenüber. Die kapitalmarktorientierte Restrukturierung begünstigte demnach die Persistenz und sogar Verschärfung männlicher Herrschaft in der Steuerung von Betrieb und Gesamtkonzern - eine für die Bankenbranche durchaus typische Entwicklung. Die gerade angesichts krisenhafter Umbrüchen vorhandenen Chancen für gleichstellungspolitische Weichenstellungen und eine partizipativere und sozial verantwortlichere Unternehmenskultur wurden auch deshalb nicht genutzt, weil die (männlichen) Führungskräfte ihre Rolle als Strukturgeber mehrheitlich auf das Manta der Kostenreduktion und Absatzsteigerung einengten. Ambitionierte Frauen entschieden sich dagegen vor dem Hintergrund einer "reflexiven Karriereorientierung", innerhalb derer arbeits- und lebensweltliche Gestaltungsansprüche (auch ohne Kinder) sehr bewusst gegeneinander abgewogen werden, häufig gegen einen weiteren Aufstieg und für ein Ausweichen auf qualifizierte Fachpositionen. Ähnliche Verhaltensmuster zeigen sich, wenn auch abgeschwächt, bei einem Teil der jüngeren Männer, die eine aktivere Rolle in Freizeit, Partnerschaft und Familie anstreben. Hier zeichnen sich geschlechterübergreifende Interessenkonvergenzen ab, die von arbeitspolitischen Initiativen gegen einen weiteren Verlust sozialer Kohäsion und für einen Pfadwechsel weg vom finanzmarktgetriebenen Kapitalismus aufzunehmen wären.de
dc.languagedede
dc.subject.ddcSoziologie, Anthropologiede
dc.subject.ddcSociology & anthropologyen
dc.subject.ddcSozialwissenschaften, Soziologiede
dc.subject.ddcSocial sciences, sociology, anthropologyen
dc.subject.otherFinanzmarktkapitalismusde
dc.titleVerfestigung männlicher Herrschaft im Finanzmarktkapitalismus? Ergebnisse einer Fallstudie im Bankensektorde
dc.description.reviewbegutachtetde
dc.description.reviewrevieweden
dc.identifier.urlhttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2016/article/view/549/pdf_254de
dc.source.collectionGeschlossene Gesellschaften: Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bamberg 2016de
dc.publisher.countryDEUde
dc.subject.classozIndustrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungende
dc.subject.classozSociology of Work, Industrial Sociology, Industrial Relationsen
dc.subject.classozFrauen- und Geschlechterforschungde
dc.subject.classozWomen's Studies, Feminist Studies, Gender Studiesen
dc.subject.thesozFührungskraftde
dc.subject.thesozexecutiveen
dc.subject.thesozGeschlechterpolitikde
dc.subject.thesozgender policyen
dc.subject.thesozFinanzmarktde
dc.subject.thesozfinancial marketen
dc.subject.thesozsoziale Schließungde
dc.subject.thesozsocial discriminationen
dc.subject.thesozGeschlechterverhältnisde
dc.subject.thesozgender relationsen
dc.subject.thesozExklusionde
dc.subject.thesozexclusionen
dc.subject.thesozgeschlechtsspezifische Faktorende
dc.subject.thesozgender-specific factorsen
dc.rights.licenceCreative Commons - Namensnennung, Nicht-kommerz. 4.0de
dc.rights.licenceCreative Commons - Attribution-NonCommercial 4.0en
internal.statusformal und inhaltlich fertig erschlossende
internal.identifier.thesoz10038960
internal.identifier.thesoz10044123
internal.identifier.thesoz10034971
internal.identifier.thesoz10041154
internal.identifier.thesoz10064589
internal.identifier.thesoz10063808
internal.identifier.thesoz10045237
dc.type.stockincollectionde
dc.type.documentKonferenzbeitragde
dc.type.documentconference paperen
dc.type.documentSammelwerksbeitragde
dc.type.documentcollection articleen
internal.identifier.classoz10204
internal.identifier.classoz20200
internal.identifier.document16
internal.identifier.document25
dc.contributor.corporateeditorDeutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
dc.source.conferenceKongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Geschlossene Gesellschaften"de
dc.event.cityBambergde
internal.identifier.corporateeditor71
internal.identifier.ddc301
internal.identifier.ddc300
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.21241/ssoar.103649
dc.date.conference2016de
dc.source.conferencenumber38de
dc.description.pubstatusVeröffentlichungsversionde
dc.description.pubstatusPublished Versionen
internal.identifier.licence32
internal.identifier.pubstatus1
internal.identifier.review2
internal.dda.referencehttps://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2016/oai@@oai:ojs.pkp.sfu.ca:article/549
ssoar.doi.registrationtruede


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