Zuverlässiges Königreich? Die USA, Thailand und die Logik des bandwagoning

Abstract

As the greatest military power in the Asia-Pacific, the U.S. depends on the cooperation of its allies. In the past, Washington has had to recognize that support is not always forthcoming. Using the example of relations between the U.S. and Thailand, this article tries to establish how the reliability of an ally can be assessed. For this purpose, the options of military access for American forces are first analyzed. Subsequently, the actions of the kingdom are explained from a theoretical point of view: Is Bangkok following a policy of bandwagoning vis-à-vis Washington? Finally, against this background, the possible behaviour of Thailand during a crisis in the Taiwan Strait is discussed: How reliable will the American ally be when it counts?

Als größte militärische Macht des asiatisch-pazifischen Raums sind die USA darauf angewiesen, eng mit ihren Bündnispartnern zusammenzuarbeiten. Washington hat dabei die Erfahrung machen müssen, nicht in jeder Situation Unterstützung zu erfahren. Am Beispiel der amerikanisch-thailändischen Beziehungen geht dieser Beitrag der Frage nach, wie sich die Zuverlässigkeit eines Bündnispartners bestimmen lässt. Dazu wird zunächst erörtert, in welchem Umfang Thailand amerikanischen Streitkräften militärischen Zugang gewährt. Darauf wird versucht, das Verhalten des Königreichs aus theoretischer Perspektive zu erklären: Betreibt Bangkok gegenüber Washington bandwagoning? Vor diesem Hintergrund wird abschließend erörtert, wie sich Thailand in einer möglichen Krise in der Taiwanstraße verhalten könnte: Wie zuverlässig wird der amerikanische Bündnispartner sein, wenn es darauf ankommt?