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%T Finanzpolitischer Zweiklang: Ankurbeln und bremsen %A Hartwich, Hans-Hermann %J GWP - Gesellschaft. Wirtschaft. Politik %N 2 %P 235-239 %V 55 %D 2006 %@ 2196-1654 %~ Verlag Barbara Budrich %> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-102688-9 %X Als Bundesfinanzminister Steinbrück am 16. Februar 2006 im Bundestag den "Gesetzentwurf zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung" begründete, sprach er von einem "finanz-politischen Zweiklang" den die Bundesregierung der großen Koalition verfolge, "nämlich einerseits die Wachstumskräfte in Deutschland zu stärken und andererseits die öffentlichen Haushalte zu konsolidieren". Und nochmals: "Aus diesem Zweiklang leiten sich die steuerpolitischen Ziele für diese Legislaturperiode ab" (Bulletin der Bundesregierung Nr.19-1 v.16.2.2006). Der harmonisch klingende Begriff "Zweiklang" - in der Musikwelt eher ungebräuchlich - kann die Konsonanz ebenso wie die Dissonanz charakterisieren. Steinbrücks Zweiklang tendiert zu Letzterem. Denn, grob gesprochen, könnte man die Sache so interpretieren: Einer kaum durchschlagenden Förde-rung des Wachstums, - von der der Arbeitsminister hofft, "dass mehr Menschen in Deutschland Arbeit haben, dass sie Beschäftigung haben, dass sie aus der Arbeitslosigkeit herauskommen" (Rede im Bundestag am 30.3.2006) - steht eine drastische Erhöhung der allgemeinen Umsatzsteuer vom 1.Januar 2007 von 16 % auf 19 % gegenüber. Das ist das Bremsen - des Anstiegs der Staatsausgaben und damit der öffentlichen Zinslasten nämlich. So ergibt sich kein harmonischer Zweiklang, das ist dissonant. Aber es ist dennoch konsequent und mutig. %C DEU %G de %9 Zeitschriftenartikel %W GESIS - http://www.gesis.org %~ SSOAR - http://www.ssoar.info